Schon zu meiner Schulzeit interessierte ich mich stark für das Burgund -
seinerzeit wohl notgedrungener Maßen, da ich in der Fremdenverkehrsschule Salzburg-Kleßheim alles über
die Weinbergschnecken, den Weinregionen des Chablis, der Côte d'Or und des Mâconnais und über Senf
aus dem Burgund lernen musste. Das meiste habe ich jedoch bereits wieder vergessen. Erst Jahre
später wurde mir bewusst, welche geschichtliche, kulturelle und kulinarische Bedeutung diese Region
Frankreichs tatsächlich hat.
Die Geschichte
Wohl war das Burgund Teil des fränkischen Reiches gewesen, aber die burgundischen
Herzöge verstanden es geschickt, bis ins 15. Jahrhundert mehr oder weniger eigenständig zu bleiben.
Erst die Heirat von Maria von Burgund mit dem späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian von
Habsburg erzürnte 1477 König Ludwig XI so sehr, dass er die Gebiete des Herzogs zu heimgefallenen Lehen
erklärte und sie mit dauerndem Erfolg besetzte.
Das Kulturelle
Das Burgund darf man wohl als Hochburg der Romanik und religiöser Zentren bezeichnen. Das Mutterkloster
der Zisterzienser stand in Cîteaux. Cluny war das geistlich-geistige Zentrum des
Mittelalters. Im 20. Jahrhundert entstand in der Nähe von Cluny, in Taizé, die protestantische
Ordensgemeinschaft von Roger Schütz aus Lausanne, Schweiz, gegründet 1944. Von den unzähligen
Kirchen, Schlössern und Klöstern später noch mehr.
Das Kulinarische
Honigbrot, pein d'espice
(Gewürzkuchen), Coq au vin (der Hahn im Wein...),
Boeuf Bourguignon,
Weinbergschnecken und Senf aus Dijon; die essbare Seite; der herb-fruchtige weiße Aligoté mit
crème de Cassis -
schwarzer Johannisbeerlikör, ergibt den burgundischen Nationalaperitif
Kir und in über 200 Weinkellern gibt es Begegnungsmöglichkeiten mit dem Burgunderwein!
Das waren drei Versuche, diese faszinierende Region Frankreichs einmal zu skizzieren. Hausboote auf Kanäle, Radwandern und Wandern von Vézelay auf dem Jakobsweg, uralte Dörfer, elegante Schlösser und romanische Kirche entdecken, Cidre-Fest - Fêtes de la Vigne - zweitgrößter Karneval, das sind weitere Erklärungsversuche, die Kunst und die Art zu leben im Burgund in Kurzform dem interessierten Leser und potentiellen Besucher der Region nahe zu bringen. Fast 40 Orte, Städte, Klöster, Kirchen und Schlösser, teilweise von Weltrang, warten auf ihre Entdeckung auf Reisende, die sich Zeit nehmen, nur einen kleinen Teil Frankreichs kennenzulernen. Wohl aber einen der schönsten. Das Burgund, von A wie Alise-Ste-Reine, dem legendären Alesia (Asterix und Obelix lassen grüßen!) bis V wie Vougeot mit dem von Zisterziensermönchen erbauten Wein-Schloss Clos Vougeot.
Reise-Mosaiksteinchen
Längst wird einem klar, dass sich das Burgund nicht auf zwei Seiten beschreiben lässt. Daher
folgen noch Reise-Momente, gleich Reise-Mosaiksteinchen, erlebt und gesehen von mir.
[nach oben zum Seitenanfang]
