Reiseführer und Wanderführer für Italien

Hier finden Sie einige Reiseführer vorgestellt, die ich selbst in Verwendung hatte oder habe. Manche sind als echte Nachschlagwerke zu bezeichnen, andere vermitteln mit Erzählcharakter Wissenswertes über die Region oder das Gebiet.

Die Übersicht über meine Literatur- und Buchtipps für Italien finden Sie ...hier, die gesamte Literatur-Übersicht über Reisen, Reiserecht und Motorveteranen finden Sie ...hier

Auf dieser Seite finden Sie folgende Bücher:

Reiseführer:

* Golf von Neapel Michael Müller Verlag Ausgabe 2014
* Marken Michael Müller Verlag Ausgabe 2016
* Comer See Michael Müller Verlag Ausgabe 2012
* Die Lagunen von Venedig bis Grado: Mit Po-Delta - Häfen Inseln Wasserwege (2014)
* Rom (2013)
* Grado, der nahe Süden zu jeder Jahreszeit Neuauflage 2014
* Rom Michael Müller Verlag Ausgabe 2012
* Südtoscana Michael Müller Verlag Ausgabe 2012
* Süditalien DuMont Reise-Handbuch Ausgabe 2011
* Ligurien: Italienische Riviera, Cinque Terre Dumont Reise-Taschenbuch Ausgabe 2012
* Golf von Neapel, Ischia, Capri Baedeker Ausgabe 2011
* Toscana DuMont Reise-Handbuch Ausgabe 2011
* Umbrien DuMont Reise-Taschenbuch Ausgabe 2011
* Neapel und Pompeji DuMont direkt Ausgabe 2011
* Reise durch das Land des Prosecco
* Marken Italienische Adria DuMont
* Friaul - Julisch Venetien, das große Reisehandbuch
* Die Marken, unbekanntes Italien zwischen Adria und Apennin
* Friaul, Venetien mit Gardasee Reise Know-How-Verlag
* Toscana
* Italien

Wanderführer:

* Wandern in der Toscana
* Cinque Terre und ligurische Küste

Ein umfangreicher, sehr vielfältiger Reiseführer, der die vielen Facetten des Gebiets wunderbar schildert.

Golf von Neapel Ischia Sorrent Capri Amalfi

Rund 370 Seiten Information über eine relativ kleine Region rund um den Golf von Neapel. Das macht neugierig. Und der Leser wird nicht enttäuscht. Neben allen üblichen allgemeinen Informationen fallen gleich einmal ein paar umfangreichere Kapitel auf: Acht Seiten über Vulkanismus, den Vesuv und die Phlegräischen Felder; 13 Seiten über die Geschichte des beschriebenen Gebiets sowie fünf Seiten regionale, neapolitanische und insulare kulinarische Spezialitäten.

Die näher beschriebenen Inseln und Gebiete sind Neapel und nach Norden bis Reggia di Caserta (mit dem Königsschloss), die Bucht von Pozzuoli mit den Phegräischen Feldern, die Inseln Procida, Ischia und Capri, die Vesuvküste mit Herculaneum, Pompeji und dem Vesuv, der Golf von Salerno, die Halbinsel Sorrent und ein eigenes Kapitel über die amalfitanische Küste.

Aufgelockert sind die Beschreibungen durch Beiträge in Kästen, wie beispielsweise „Würfelhäuser, Felsenhäuser, Weinkeller und Schneegruben“, „Camorra-Geschichte(n)“ oder „Via San Gregorio Armeno – die Krippengasse“ (Weihnachtskrippen). Auch über die Herkunft des Kompasses, die Karfreitagsprozession oder den Fußball wird geschrieben.

Der Autor bietet auch Wanderhinweise mit Übersichtskarten an, zum Beispiel auf der Halbinsel Sorrent oder im Bereich des Vesuvs. Das Kapitel über den Golf von Salerno ist zwar nicht sehr umfangreich, aber neben einigen Orten werden die Ausgrabungen von Paestum beschrieben. Da möchte ich auf den Michael Müller Führer „Cilento“ hinweisen, der das Gebiet südlich von Salerno auf rund 260 Seiten beschreibt.

Der Autor spart nicht an Tipps was schön und teuer oder schön und preiswert ist, gibt Preisangaben, Öffnungszeiten, Übernachtungs- und Restauranttipps. Doch bedenken Sie bitte dabei: in Italien kann sich vieles schnell ändern und daher sind diese Angaben nur als Richtwerte zu lesen.

Von meinen eigenen Reisen in dieses Gebiet kann ich den Besuch des südwestlichen Endes der Halbinsel Sorrent empfehlen: San Agata sui due Golfi, Marina del Cantone oder Massa Lubrense: Blick nach Capri oder auf „Gli Galli“ – die Inseln der Sirenen – diesen Führer dabei haben, ein Glas Wein trinken und darüber nachdenken, was es noch alles zu besichtigen gibt!


Autor Michael Machatschek, 6. Auflage erschienen 2014 im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-852-6

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Für alle, die die Marken noch nicht oder noch besser kennenlernen möchten

Marken

Wissen Sie, wo das (fast) fälschungssichere Wasserzeichen für Papier seinen Ursprung hat? Wussten Sie, dass die Grotte von Frasassi die größte bekannte Tropfsteinhöhle Europas ist? Wo sind die Reliquien des hl. Nikolaus zu Hause? Dann gibt es noch jenes pittoreske Dorf, in dem Fremde immer noch auffallen und einen See, in dem angeblich Pontius Pilatus versenkt wurde.

Die Liste jener Orte und Geschichten, die es in den Marken zu entdecken gibt, ist lang. Etwa 270 Seiten lang, denn so viele Seiten bietet dieser Marken-Führer. Da ist von „Balkonen“ die Rede, von uralten Abteien, von Badestränden, ja sogar eine öffentliche kaiserliche Geburt und ein fliegendes Haus haben die Marken aufzuweisen. Wer die Stille und Einsamkeit der Natur bevorzugt findet sie bei einer Rundfahrt durch die Monti Sibillini im Süden der Region. Für Kunstliebhaber gibt es unter anderem Urbino oder den „traurigen Poeten“ zu entdecken – den gibt es in Recanati.

Noch kurz zu den „Balkonen“. Dabei handelt es sich um Orte oder Punkte, von welchen aus man bei klarem Wetter besonders schöne Sicht über die Marken und die Adria hat. Das hängt damit zusammen, dass diese Region relativ schmal parallel zum Meer verläuft und zum Hauptkamm des Apennins ansteigt. Fährt man also beispielsweise nach Cingoli, das etwa 50 Kilometer landeinwärts ist, hat man bei klarem Wetter einen wirklich eindrucksvollen Blick über den Teil mit Ancona. Fermo, die alte Universitätsstadt, hingegen, ist nur wenige Kilometer von der Küste entfernt und bietet wieder ganz andere Ausblicke.

Als ich in den 1990er Jahren zum ersten Mal in die Marken reiste, gab es meiner Erinnerung nach nur einen einzigen Reiseführer, der gerade mal das Wesentliche enthielt. Jener von Sabine Brecht enthält aber auch Tipps für abseits gelegene Orte, die ich selbst noch nicht besucht habe. Sie hat auch viele aktuelle Informationen bzgl. Übernachten, Essen und Einkaufen zusammengetragen. Fahren Sie nach Ascoli Piceno und genießen Sie auf einem der schönsten Plätze Italiens gefüllten Riesenoliven – eine besondere Spezialität dieser Stadt!

Nicht einmal 100 Kilometer von der Adria bis in den Apennin und keine 200 Kilometer von Norden nach Süden erstreckt sich diese wirklich sehenswerte Region Italiens. Man kann also bequem von einem oder zwei Standorte aus zwischen Strand und Hinterland „pendeln“ und dabei die wirklich sehenswerten Orte kennenlernen. Dieser Führer bietet dazu viele Details und Angaben.

Autor Sabine Becht, 5. Auflage erschienen 2016 im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-95654-212-1 erschienen ISBN

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Die Vielfalt an Besichtigungsmöglichkeiten wird gut dargestellt

Comer See

264 Seiten über Hintergründe, das Ost-, West- und Südufer sowie Ausflüge in die nahe Umgebung – ein Reiseführer für die Planung zu Hause und zum Nachlesen während der Reise. Ich kenne den Comer See seit wohl bald 30 Jahren. Dieser Führer ließ Erinnerungen an Reiseleitungen wach werden und auch so manches aha-Erlebnis hatte ich: das habe ich selbst immer noch nicht gesehen! Dazu zählen die Villa di Balbianello in Lenno und der Sacro Monte di Ossuccio mit lebensgroßen Terrakotta-Figuren in den Kreuzwegkapellen am Westufer.

Elf Seiten und viele Bilder über die wegen ihrer subtropischen Vegetation und historischen Hotels überaus reizvolle Halbinsel Bellagio. Damit man die „Salite“, die engen Treppengassen der Altstadt von Bellagio auch alle findet, gibt es einen praktischen Innenstadtplan, wie übrigens auch von etlichen anderen Orten.

Das Wichtigste an diesem Buch sind aber die Hinweise, was sehenswert ist, mit Öffnungszeiten und Richtpreisen für Eintritte. Denn davon gibt es wahrlich vieles an diesem herrlichen oberitalienischen See. Bei den Ausflügen in die Umgebung gibt es Unbekanntes zu entdecken wie beispielsweise die Felsgrotten im Valchiavenna oder den Wasserfall „Cascata dell’Acquafraggia“. Dann Tipps für den Luganer See, die Seen in der Brianza sowie die Städte Bergamo und Mailand. „Alles im Kasten“ berichtet vom Bernina Express, wie man stilecht italienisch isst oder von Cantù, dem Mekka für Möbelliebhaber und Jesus als Papa. Acht Wandervorschläge runden diesen praktischen und aktuellen Führer ab.

Autor Eberhard Fohrer, 1. Auflage 2012 erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-739-0

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Viele aktuelle Details und Hinweise sowie gute Beschreibungen

Die Lagunen von Venedig bis Grado: Mit Po-Delta - Häfen Inseln Wasserwege

Bei „nautischem Reiseführer“ denkt wohl jeder sofort an ein Buch für einen Kapitän einer Motorjacht oder eines Segelschiffes größerer Bauart. Doch es gibt auch immer mehr Menschen, die sich in ihrem Urlaub einmal als Hausbootkapitän betätigen möchten. Und für diese Gruppe von Menschen ist dieses Buch besonders geeignet, weil es zunächst einmal auf 40 Seiten alles Wissenswerte rund um die Schifffahrt mit (Haus)Booten im Allgemeinen und für Fahrten zwischen dem Po und Grado im Speziellen zu lesen gibt. „Kanäle mit Pricken meiden“ heißt es da beispielsweise und was Pricken sind, wird natürlich auch erklärt. Nacht und Nebel sollte man meiden, was Einklarieren ist und warum der italienische Zoll in Häfen manchmal so komisch ist, wird ebenso erklärt.

Es folgt die genaue Beschreibung von 28 Marinas (Häfen) mit Hinweisen auf Bootstankstellen und möglichen Marinas auf der Anreise ins Zielgebiet. Kleine Karten ergänzen die wirklich umfangreichen Informationen je Marina (Wassertiefe, Ansteuerung, ob Duschen und Bar u.v.a.). Dann kommen die Beschreibungen von 16 ausgewählten Routen in der Lagune von Venedig mit Übersichtskarten. Jede Routen-Beschreibung ist dann im Stil eines Reiseführers, was man sehen kann und mit Erlebnissen des Autors gefüllt. Die Tour 17 entführt in das verzweigte Delta des Po und 50 Seiten widmet Breidenbach dem Revier zwischen Venedig und Grado.

Schöne und aussagekräftige Bilder ergänzen das Buch, das ich als „Landratte“ gerne gelesen habe. Und beim Betrachten des romantischen Anlegeplatzes in Chiesanuovo am Fluss Piave Vecchia könnte ich es mir sogar noch überlegen, ob ich nicht auch einmal so eine Tour unternehme.

Autor Heinrich Breidenbach, erschienen in der Edition Maritim; 3. aktualisierte Auflage 2014 ISBN 978-3892257158

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Ein praktischer und vielfältiger Führer für die ganze Familie

Baedeker Reiseführer Rom

Die völlig überarbeitete 17. Auflage habe ich mir besorgt. Und musste schmunzeln: auf zwei Seiten wird die Vielfältigkeit der Pasta bildlich dargestellt. Es gibt also mehr als nur Spaghetti! Was mir noch gleich auffiel waren die sieben Kinderattraktionen – ein deutlicher Hinweis, dass Rom durchaus auch ein Familienreiseziel sein kann. Natürlich wird dem Shopping (auch im Italienischen „fare lo shopping“) ausreichend Platz geboten. Auf acht Seiten gibt es Tipps und Adressen, bei denen man sein Geld in Rom lassen kann. Die Tourenvorschläge finde ich recht brauchbar, führen sie den Besucher doch wirklich zu einer guten Auswahl an Sehenswürdigkeiten, die Rom ja zu Hauf hat.

„Habemus Papam“ – auf zwei Seiten wird der Ablauf der Papstwahl geschildert, gefolgt von mehreren Seiten über die Geschichte der Päpste, dann die Beschreibung des Vatikans samt einer Karte, was wo im Petersdom zu sehen ist – recht praktisch!

Alles in allem ein durchaus brauchbarer Führer, wie ich bei meiner letzten Rom-Reise feststellte.

2013 erschienen im MairDuMont Verlag, ISBN 978-3829714440

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Sehr detailliert, viele Tipps und Adressen, auch Ausflugstipps

Grado, der nahe Süden zu jeder Jahreszeit

Erschienen im Verlag Styria Regional, 2014, ISBN 978-3-7012-0157-0

Sieben Jahre nachdem Rupperti erstmals diesen Führer herausgebracht hatte, hat sie den Inhalt überarbeitet, aktualisiert und das Büchlein mit 188 Seiten, aber sehr handlich in schmalem Format, neu aufgelegt. Zwei Dinge haben sich in der Neuausgabe stark verändert: die optische Gestaltung des Textes wurde verbessert und das Glossar für Fisch & Co ausgeweitet.

Zunächst widmet sich Rupperti ausgiebig der Geschichte der Stadt, beschreibt die wirklich sehenswerten Kirchen der Altstadt und unternimmt einen Spaziergang durch die Stadtviertel. Bei der Beschreibung der Strände erfährt der Leser, dass zur Hochsaison 2013 drei Liegestühle und ein Sonnenschein in der ersten Reihe Euro 45,50 kosteten. Pro Tag. Und dass Grado zwei Hundestrände hat. Bei den Veranstaltungen im Jahreslauf hat sie ein schönes Bild einer im Hafen schwimmenden Krippe eingefügt. Die Bilder sind auch in dieser Ausgabe wieder von Marion und Martin Assam. Elf Nächtigungs- und von mir nicht gezählte Restaurant- und Bartipps folgen, nicht ohne ein eigenes Kapitel über die Gradeser Küche.

Golfen, Reiten, Ausflüge in der näheren und etwas weiteren Umgebung, sehr zu empfehlen wäre da eine Fahrt zur Wallfahrtsinsel San Barbana. Aquileia „kennt man ja“, trotzdem beschreibt Rupperti den Ort und bietet Restauranttipps. An Palmanova fahren Sie wahrscheinlich vorbei. Sollten Sie aber nicht. Rupperti schreibt, warum. Wahre Freunde der Fischgerichte, die auch außerhalb von Grado Fischerlebnisse suchen, empfiehlt Rupperti (und ich) Marano Lagunare. Ein Kleinod in Richtung Monfalcone ist das Naturschutzgebiet “Foce dell’Isonzo“, wo es die weißen Camargue- Pferde gibt, wilde Pferde. Einzig, ihr Ausdruck „Birdwatcher“ bei diesem Kapitel gefällt mir nicht so gut. Vogelbeobachter oder der italienische Begriff wären angebrachter gewesen. Schloss Duino, der Collio und die Villa Manin – Rupperti bietet wirklich viele Ausflugstipps.

Auch diese Neuauflage ist wieder eine gelungene Präsentation einer netten Stadt, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Evelyn Rupperti macht wieder Lust auf eine Reise dorthin.

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Begeisterte in einem Praxistest eine Reisegruppe durch Aktualität und Tipps

Rom, Michael-Müller-City-Führer

Autorin: Sabine Becht, erschienen als 6. Auflage 2012 im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-717-8

Erstmals habe ich einen Reiseführer im „Massentest“ gehabt: für eine Reisegruppe, die ich als Reiseleiter nach Rom begleitete, hatte ich diesen Reiseführer besorgt und einen Monat vor der Reise ausgeteilt. Nach vier Tagen Rom mit diesem Reiseführer war die einhellige Meinung der rund 60 Personen, dass dieser Reiseführer sehr praktisch mit vielen hilfreichen Tipps und aktuell ist.

Im Detail: Im Vorfeld hatte ich mir einen zweiten Rom-Reiseführer eines anderen renommierten Verlages besorgt und beide miteinander verglichen. War der andere stärker im geschichtlichen Bereich, so zeigt der Michael-Müller-Führer seine Stärken für jene Rom-Reisenden, die einerseits Wissenswertes über Gebäude, Plätze und Straßen erfahren möchten, andererseits aufgrund der Kürze ihres Aufenthalts auch praktische Tipps und Vorschläge für Rundgänge suchen.

Der Führer bietet zunächst 90 Seiten Wissenswertes von A bis Z. Beispielsweise den Tipp, dass man das Wasser von allen Trinkwasserbrunnen in Rom bedenkenlos trinken kann (haben wir ausprobiert). Dann folgen auf gut 200 Seiten zehn Rundgänge innerhalb der Stadtmauern und ein Vorschlag für Besichtigungen außerhalb dieser. Jeder Rundgang enthält einen sehr guten Detailplan, auf dem nicht nur die Sehenswürdigkeiten eingetragen sind, sondern auch Cafés, Bars, Enoteche sowie Restaurants. Die Hinweise bezüglich Restaurants sind zutreffend, wie ich an Hand des Rundgangs Nr. 2 im Bereich des Colosseum selbst festgestellt hatte: Becht schreibt bei der Hostaria Cannavota „…Kellner der alten Schule, römisch mit traditioneller Küche, empfehlenswert, nicht teuer…“ – ich war zwei Mal dort essen, weil das alles so zutrifft und ich mich recht wohl gefühlt habe. Sehr empfehlenswert ist auch der Rundgang Nr. 3 – Largo Argentina, jüdisches Viertel und Campo de’Fiori, weil er durch ganz typische Altstadtgassen führt, die beschaulich und eher ruhig das authentische Rom zeigen.

Bei den durchaus ausreichenden Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten gibt Becht auch Hinweise auf Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Neben allen bekannten Sehenswürdigkeiten vergisst Becht aber nicht, auch auf die Kleinode Roms einzugehen wie beispielsweise auf San Clemente, eine der wohl ältesten und interessantesten Kirchen Roms, die aus einer Ober-, einer Unterkirche und einem römischen Haus besteht. Der herausnehmbare Stadtplan ist tadellos und hat auch alle, die wenigen, öffentlichen WC-Anlagen eingezeichnet. Ein wichtiges Detail für einen Rom-Besuch.

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Viele kleine sehenswerte Orte mit abwechslungsreichen Infos werden beschrieben

Südtoscana

Autor: Michael Müller, erschienen als 4. Auflage 2014 im Michael Müller Verlag – individuell reisen, ISBN 978-3-89953-643-0

Es war 2003 das erst zweite Buch von Micheal Müller und für diese mittlerweile vierte Auflage war er wieder selbst unterwegs, um zu sehen, ob und was sich in der Südtoskana verändert hat. Was diesen Südtoskana-Führer so wirklich gut macht, sind die unscheinbaren Orte und Gegenden, die Müller – auch – beschreibt. Ja, ja, natürlich kennt Saturnia und Pitigliano mittlerweile jeder, auch Montalcino seines Weines wegen, dem Brunello. Doch wie steht es mit Murlo oder Bagni di Petriolo?

Im einzigen Hotel von Murlo bin ich schon Anfang der 1990er Jahre gewesen und habe mir das von Müller beschriebene Castello di Murlo angesehen. In Bagni di Petriolo gibt es auch 40 Grad warme Quellen wie bei Saturnia. Murlo und Bagni di Petriolo sind aber deutlich weiter nördlich als Saturnia und so bequemer von Siena oder Chianciano Terme aus erreichbar. Wer nicht baden möchte, findet in diesem nördlichen Teil der Südtoskana aber auch kulturelle Schätze: Monte Oliveto Maggiore, eines der bedeutendsten Benediktinerklöster des Landes oder die Abtei von San Galgano. Einst waren die Mönche dieser heute aufgelassenen Abtei die Bauherren der Stadt Siena gewesen. Heute eine Ruine, von der eine kurze Wanderung zur Cappella di Monte Siepi führt, die nach dem Tod des hl. Galgano errichtet wurde und wo man das wundersame Schwert im Felsen sehen kann.

Das Quecksilbermuseum von Abbadia San Salvatore, der Brunnenturm von Radicofani, die warmen Quellen von Bagni San Felippo, der beschauliche Ort Santa Fiora, der Parco Faunistico del Monte Amiata oder der Kunstgarten von Daniel Spoerri sind Unbekanntheiten aus der Region rund um den Monte Amiato, jenem bis zu rund 1.700 m hohen Gebirgszug im Südosten der Südtoksana, der aus erloschenen Vulkanen besteht. Bei Porto Santo Stefano am Meer weiß Müller zu berichten, dass noch immer rund 30 Fischkutter mit 130 Fischern aufs Meer zum Fangen fahren.

Ja, ich kann sie gar nicht alle aufzählen, die sehenswerten Orte und Landschaften, die Müller in seinem neuen Führer auflistet. Dass das Übernachten auch in „Agriturismi“, also landwirtschaftlichen Betrieben mit Wohnmöglichkeiten, gar nicht mehr so billig ist, zeigen die Preishinweise von Müller, die er auch zu Restaurants gibt. Seine persönlichen Tipps klingen aber oft verlockend wie beispielsweise „La Zaira“ in Chiusi schon nahe an der umbrischen Grenze nahe des Trasimeno Sees. Müller schreibt gut und abwechslungsreich, so weiß ich jetzt auch mehr über Buonconvento an der alten Frankenstraße, bei der Müller von dem alten Pachtsystem der südlichen Toskana erzählt, der Mezzadria.

Zehn Wandervorschläge am Ende des Buches, gutes Bildmaterial und kleine Übersichtsstadtpläne, wo notwendig, viele Details, Öffnungszeiten, Internetlinks und andere hilfreiche Angaben sind auf über 270 Seiten zu finden. Ich habe diesen Führer tatsächlich Seite für Seite gelesen und des Öfteren „aha“ gesagt, weil neu für mich.

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Viel Information über weniger bekannte Regionen im Süden Italiens

Süditalien, DuMont Reise-Handbuch

Autor: Jacqueline Christoph, erschienen als 1. Auflage 2011 im DuMont-Verlag, ISBN 978-3-7701-7720-2

440 Seiten über die süditalienischen Regionen Kampanien, Apulien, Basilicata und Kalabrien zeigen, dass auch diese Regionen viel zu bieten haben. „Roberto Saviano und die Camora“, „Mittelalterliche Babyklappe“, „Der Heilige Nikolaus“ „Albaner, Griechen und Waldenser“ sind einige der 20 Sonderthemen, die Christoph in diesem Führer neben den Beschreibungen der Regionen behandelt.

Schon die einführenden Kapitel lesen sich interessant. Da berichtet Christoph über die Völker, die einst im Süden Italien lebten und heute noch die Kultur (vor allem die Esskultur) beeinflussen, Deutsche waren auch darunter (die Staufer), vom Zug der Tausend von Garibaldi bis zur Einigung Italiens, über die architektonische Sonderstellung der Trulli und über „Slow Food“.

Bei Neapel, dem Golf mit Capri und Ischia sowie bei der Amalfitana wird der Leser noch kennend nicken; schwieriger wird es vielleicht schon mit dem Cilento, wo der Parco Nazionale Cliento de Vallo di Diano liegt, der seit 1996 auf der UNESCO-Liste steht. Bei der Basilicata wird es dann „ganz fremd“. Hier schildert die Autorin das „Festa della Madonna del Pollino“, ein riesiges Volksfest. Die Dolomiti Lucane bieten pittoreske Fotomotive, davon ist auch im Führer eines zu sehen. Matera, die wohl berühmteste Höhlenstadt der Welt, zeigt schon deutlich arabische Einflüsse und Christoph widmet ihr zehn Seiten samt Stadtplan. Apulien ist mit fast 100 Seiten vertreten, unter anderem mit einem Beitrag über den hl. Nikolaus, dem die Basilika in Bari geweiht ist, wo sich auch seine Gebeine befinden (sollen). Die Halbinsel Gargano, Badeziel im Sommer, Monte Sant’Angelo, das eng mit dem Erzengel Michael verbunden ist, San Giovanni Rotondo, wo Pater Pio lebte und begraben ist sowie die dem Festland vorgelagerten Tremiti-Inseln (vier Seiten, also genug Info für eine Ausflug dorthin) und „wie von einer Tarantel gestochen“, ein Beitrag, der über den Tanz Tarantella berichtet, sind nur einige Themen aus diesem interessant gestalteten Führer. Nachtragend zum Golf von Neapel sei erwähnt, dass auch eine gute Karte der Insel Procida einladet, diese wahrscheinlich typischste Golf-Insel zu besuchen.

Die Straßenkarte (1:450 000) ist sehr detailliert (die beiden kleinen Straßen von Monte Sant’Angelo zum Meer sind eingezeichnet, was schon recht ordentlich ist). Christoph gibt neben den üblichen allgemeinen Informationen auch private Tipps, beispielsweise die traditionelle Bäckerei „La Panetta“ in Altamura oder den Wandertipp „Sentiero degli Dei“, den „Götterweg“ auf der Halbinsel Sorrentina.

Führe ich jetzt in diese Gegend, ja, diesen Führer nähme ich mit und basta!

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Zwei Wanderexperten, Freunde des guten Essens, schildern aber auch sonst viel Sehenswertes

Ligurien: Italienische Riviera, Cinque Terre, Dumont Reise-Taschenbuch

Autoren: Georg Henke, Christoph Hennig, 1. Auflage 2012, ISBN 978-3-7701-7316-7

Wenn zwei Wanderexperten sich einer Region annehmen, in der sich auch etliche Wandergebiete befinden, dann kann nur etwas Besonderes herauskommen. Und da ich auch Christoph Hennigs frühere Werke über Ligurien kenne, weiß ich, dass jedenfalls ein echter Experte der Region mitgeschrieben hat. Und das merkt man einfach in diesem Dumont-Reise-Taschenbuch.

So verwundert es mich dann auch nicht, dass einer der Lieblingsorte der Autoren Camogli ist, wo sie das Farbenspiel am Meeresufer besonders genießen. Sie sind keine Verächter der guten italienischen Küche und haben immer wieder Tipps parat, wie jenen der Osteria da Bacco nahe des Hafens von Savona, die bekannt für ihre guten Fischgerichte ist. Dass dieser Führer neben allen für ein Dumont Reise-Taschenbuch üblichen Informationsbestandteilen einen gewissen Schwerpunkt auf Wandertipps hat, liegt bei den beiden Autoren auf der Hand. Doch wissen die beiden stets Wandern mit Erleben zu verbinden, wie im Beispiel „im Reich des Ölbaums – in den Oliventälern von Dolcedo“, einer dreistündigen Wanderung ohne größere An- und Abstiege im Hinterland von Imperia. Apropos Hinterland. Der Inhalt des Handbuches beschäftigt sich nicht nur mit dem eher bekannten Küstenstreifen, wie beispielsweise mit der subtropischen Pflanzenwelt in den Gärten der Villa Hanbury in Ventimiglia, sondern auch mit dem durchaus interessanten Hinterland. So beschreiben die Autoren beispielsweise eine Wanderung im Finalese oberhalb von Finale Ligure, wo es Steinzeitliches und Römisches zu entdecken gibt.

Meiner persönlichen Lieblingsregion Ligurien, zwischen Camogli und dem Golf von La Spezia, sind 50 Seiten des knapp 290seitigen Reise-Handbuches gewidmet. Alleine über 25 Seiten nur den Cinque Terre mit vielen Tipps - wo wandern, wo übernachten, wo essen oder beispielsweise dem Hinweis, wo es edle Tropfen für Weinliebhaber in den Cinque Terre gibt. Richtwerte bei Restaurants helfen zur Wahl des passenden Lokals oder Meidung eines Ortes in Bezug auf Essengehen (das ist meine Interpretation: wenn gar keine Angaben zu Lokalen gemacht werden, wie beispielsweise bei Riomaggiore in den Cinque Terre).

Die Straßenkarte (Maßstab 1:350 000) eignet sich nur für die Grobplanung von Entfernungen, nicht aber vor Ort (zu ungenau, ich kenne die Straßenverhältnisse persönlich recht gut). Hervorzuheben ist jedoch die Detailkarte der Cinque Terre im Maßstab 1:60 000, die sich zum Erforschen dieses Teils Liguriens durchaus gut eignet (aber keine echte Wanderkarte!).

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Sehr umfassend, gut recherchiert und abwechslungsreich (nicht nur über Ausgrabungen)

Golf von Neapel, Ischia, Capri, Baedeker-Reiseführer

3. Auflage 2011, ISBN 978-3-8297-1313-9, erschienen im Mairdumont-Verlag

Sibyllengrotte Cumae? Campi Flegrei? Insel Prócida? Grotta dello Smeraldo? Ja, auch diese weniger bekannter, aber durchaus sehenswerten Orte bzw. Insel kann man in diesem neu aufgelegten Baedeker-Führer nachlesen. Auch knapp 20 Seiten Information über das Cilento und Paestum bietet der 350seitige Führer, beides eigentlich gar nicht mehr im oder am Golf von Neapel gelegen, sondern gut 100 Kilometer südöstlich (aber Wert, es zu besuchen!). Die Villa Oplontis, eine eher unbekanntere Ausgrabung zu Füßen des Vesuv, die aber unter Kennern als die besterhaltene Villenanlage aus römischer Zeit in dieser Region gilt, wird sehr gut beschrieben. Sogar mit einer ausklappbaren Karte von der Anlage. Wer Pulcinella und Totò sind, wo der echte Mozzarella herkommt, über die ehemalige Seilbahn auf den Vesuv, über Capresische Skandale und dorische Tempel – all das und noch vieles mehr berichtet dieser Führer.

Allein die oben aufgezählten „Kleinigkeiten“ zeigen mir, dass die Autoren dieses Führers nicht nur die Region wirklich kennen, sondern auch ein umfassendes Werk zusammengestellt haben. Dass alle bekannten Sehenswürdigkeiten wie die Insel Capri oder die Halbinsel Sorrent mit der Panoramastraße Amalfitana ausführlich beschrieben sind, ist ja wohl klar aufgrund des Titels des Führers. Natürlich sind auch 60 Seiten Information über Neapel zu finden. Wer Ausflüge ins Hinterland in Kampanien unternehmen möchte, findet beispielsweise die Stadt Benevent beschrieben sowie Pietrelcina (Geburtsort von Padre Pio), das pittoreske Dorf Sant’Agata de Goti, Capua oder Caserta mit dem sehenswerten Königsschloss. Insgesamt sind es sieben Tourenvorschlag im und rund um den Golf.

Übersichtskarten, Innenstadtkartenausschnitte, zahlreiche Tipps und „wussten Sie schon…?-Hinweise, die farblich sich vom Text abheben sowie Informationsblöcke über Restaurant- und Hoteltipps, grundsätzliche Information über Fähren im Golf, Adressen samt Internetadressen und gutes Bildmaterial bieten erstaunlich viel Wissenswertes über ein eigentlich kleines Gebiet Italiens. Auf Preisangaben wird verzichtet, was ich richtig finde, da sich Preise heutzutage viel zu schnell ändern (können). Die Reisekarte im Maßstab 1:200.000 ist absolut in Ordnung und man braucht für Überlandfahrten keine weitere Karte. Als sogenannten „special guide“ gibt es noch 15 Seiten über Neapels Unterwelt: den Armenfriedhof, den Tunnel Borbonico, die Katakomben u.a.

Mir gefällt dieser sehr praktische Führer ausgesprochen gut.

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Modern gestaltet, aktuell und umfangreich im Informationsangebot

Toscana, DuMont Reise-Handbuch

Autorin: Nana Claudia Nenzel, erschienen als 1. Auflage 2011 im DuMont-Verlag, ISBN 978-3-7701-7705-9

Von einem Reise-Handbuch erwarte ich mir, dass ich beim Nachschlagen eines bestimmten Ortes oder Gebäudes zumindest eine Grundinformation finde, dass ich für – wie in diesem Fall – eine Weingegend den einen oder anderen Winzertipp bekomme (alle anzuführen geht klarerweise nicht), dass ich auf Besonderheiten hingewiesen werde und Tipps (mehr als 70 hilfreiche Hinweise) erhalte. All diese Punkte erfüllt dieses neue Reise-Handbuch vollauf. Da findet sich meine Lieblingstrattoria „Buca delle Fate“ in Pienza ebenso wie der Hinweis, dass man sich im Ferienhäuser-Weiler ‚Le Case del Borgo‘ jeden Tag von einer anderen toskanischen „Mamma“ bekochen lassen kann, von lohnenden Museumssammeltickets und Sicherheitshinweisen, für Szenentreffs oder Outlet-Centers. Auch ein Spaziergang von Fiesole nach Florenz ebenso wie einer durch das Elsa-Tal wird beschrieben, das Palio von Siena und über den Alabaster von Volterra kann man nachlesen.

Rund 470 Seiten, 16 Themen – vom Erdwärmekraft Larderello bis zu den Grabtypen der Etrusker, 34 Detailkarte und Stadtplanausschnitte und eine Reisekarte 1:375.000 mit Register, die ausreichend für eine Rundreise mit dem eigenen PKW wäre, Einkaufs-, Essens- und Übernachtungstipps – einfach alles, was man für eine Reise in der Toskana benötigt, hat hier die Autorin sehr aktuell zusammengetragen.

Was ich mir von einem Reise-Handbuch nicht unbedingt erwarte, sind viele Bilder. Trotzdem bietet dieses Reise-Taschenbuch gut und gerne 70 (oder mehr) sehr gute, teilweise stimmungsvolle Bilder, das fängt mit dem Titelbild an und endet mit einer Aufnahme einer Abendstimmung der Piazza in Cortona. Auch inhaltlich kann ich, der das erste Mal 1983 in der Toskana als Reiseleiter unterwegs war, nichts beanstanden, wenn auch zugegebenermaßen ich nicht Seite für Seite gelesen habe. Noch nicht, aber beim nächsten Toskana-Besuch ist dieses Reise-Handbuch mein (Kontroll)-Begleiter!

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Ein sympathisches Reise-Taschenbuch mit viel „Seele“ und Tipps

Umbrien, DuMont Reise-Taschenbuch

Autorin: Julia Reichardt, erschienen 2011 im DuMont-Verlag, ISBN 978-3-7701-7302-0

Die Autorin lebt in Umbrien, liebt es und dementsprechend fallen ihre Beschreibungen aus. Ihre Lieblingsorte reichen vom „Lago di Pilato“ in den Sibillinischen Bergen bis zur Herberge „Casa Sul Lago“ am Trasimeno-See. Bei den Tipps zum Übernachten seien die Klöster und Konvente erwähnt, die meist einfache Unterkünfte bieten und die Jugendherbergen – manche bieten sogar Deckenfresken in ihren Räumen.

Apenninischer Wolf, die Etrusker, Perugino – der berühmteste umbrische Maler, Assisi im Widerstand – ein spannender Beitrag über eine Gruppe Geistlicher, die im Zweiten Weltkrieg Hunderten von Juden das Leben gerettet hatte, 800 Jahre Franziskanerorden, ein Beitrag über einen Lehrer, der in seinem Klassenzimmer das Kruzifix genommen hatte, die ‚Ape‘ – sympathisches dreirädriges Gefährt, das das Straßenbild bestimmt, über „Slow Food Umbria“ und Umbriens Weine, die zur Weltspitze gehören und die Geschichte von der Filmindustrie Umbriens – das sind die Themen, die Reichardt neben ihren Ortsbeschreibungen dem Leser bietet.

Immer wieder weisen „Entdeckungstouren“ auf interessante Besonderheiten in den einzelnen Orten und Städten hin, beispielsweise auf die ‚Grotta di Monte Cucco‘, die mit einer Länge von 30 Kilometern zu den größten Höhlensystemen Europas zählt. Oder die Geschichte von Hannibal und dem Untergang der Römer am Trasimeno-See. Man kann auch einen Blick in die Kammern der Inquisition werfen - er dauert drei Seiten. Gewürzt werden ihre Beschreibungen mit eigenen Erlebnissen – „Non son signor, son povero“ – „Ich bin kein Mann, ich bin arm“ ist nur eine dieser Episoden, die diesen handlich-praktischen Reise-Führer zu einem Reise-Begleiter werden lassen.

Natürlich gibt es jede Menge Tipps, wo man essen gehen oder schlafen kann, was man für einen Aktiv-Urlaub für Möglichkeiten hat (Ausflüge mit Eseln oder Schneeschuhen, Freeclimbing u.a). Sprachführer allgemein und ein kulinarischer Sprachführer sowie eine ausreichend detaillierte Straßenkarte komplettieren das Reise-Taschenbuch.

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Authentisch, aktuell und erstaunlich vielfältig im Inhalt für seine 120 Seiten

Neapel und Pompeji, DuMont direkt

Autoren: Gabriella Vitiello und Frank Helbert, erschienen 2011 im DuMont-Verlag, ISBN 978-3-7701-9584-8

Die Autoren Gabriella Vitiello und Frank Helbert lebten zehn Jahre in Neapel. Und das merke ich beim Lesen. Tipps, welche Stadtviertel sehenswert und (nicht mehr) gefährlich sind, zahlreiche Tipps für Theater, Kino, Jazz (!), Galerien, Einkaufstipps und und und. Und beim Kapitel über Essen – wie kann es anders sein, eines über Pizza und eines dem „typisch Neapel“ gewidmet. Erstaunlich die Vielfalt an Unterkunftshinweisen („Preisbrecher“, „Verliebt übernachten“, „Gassenbettchen“, „Künstlerisch“…).

Schon eingangs in „Schlaglichter und Impressionen“ kommt Erlebtes und Erfahrens zur Sprache. Über den Bürgermeister Bassolino und seinen Fall oder die Camorra. Den kurzen geschichtlichen Überblick finde ich besonders gelungen, weil knapp, aber zutreffend formuliert. Wer nicht nur die Stadt, sondern sich rund um den Golf herumtreiben will, findet ebenfalls gute Hinweise: Circumvesuviana, Cumana, Circumflegrea heißen diese lokalen Bahnlinien.

15 Rundgänge mit sehr guten Detailkartenausschnitten, Hinweisen, wo gut essen oder trinken, was besonders sehenswert: die Krippenstraße San Gregorio Armeno, Caravaggios „sieben Werke der Barmherzigkeit“, Neapel unter der Erde in Tuffgestein, Kunstfahrt mit der Metro-Linie 1, Mergellina und Posillipo – zwei wunderbare Stadtviertel, die man nicht versäumen sollte (aus eigener Erfahrung) seien als Beispiele angeführt. „Ein Tag Pompeji“ umfasst sieben Seiten, gefolgt von verschiedenen Ausflugstipps, wobei ich Solfatara, Pozzuoli oder einen Inselbesuch auf Procida besonders empfehlen kann.

Natürlich gibt es auch einen ordentlichen Stadtplan mit Metro-Karte, eine Umgebungskarte sowie ein Register und einen kleiner Sprachführer, eben alle für diese DuMont-Reihe typischen Inhalte. Dieser Führer gefällt mir trotz seiner Kleinheit einfach sehr gut, weil er sehr übersichtlich, lebendig, aktuell geschrieben ist und vor allem alle Informationen bietet, die ein Städtereisender auf einen Griff benötigt.

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Reise durch das Land des Prosecco
Ein brauchbarer Führer mit vielen persönlichen Anmerkungen

Hans Messner, Reisejournalist, beschreibt eine eigentlich sehr kleine Region von vielleicht 20 x 30 km, recht anschaulich in Hinblick auf seine Gastronomie und Weinkultur. Zunächst erklärt er dem Leser, was eigentlich der echte Prosecco ist, welche Arten davon ausgebaut werden und welche weiteren Weinsorten man im Prosecco-Gebiet findet. Dann führt er durch die Region, unterteilt in verschiedene Kapitel, sprich Reisevorschläge. Dabei erwähnt und beschreibt er Winzer, Agriturismi (landwirtschaftliche Betriebe, die auch eigene Produkte wie Wurst, Käse und Wein verkaufen, oft auch Gaststätten dabei haben, wobei vielerorts schon mehr als nur eigene Produkte angeboten werden…), einige Übernachtungsmöglichkeiten und gibt Besichtigungsvorschläge.

Bei den Lokalen und Winzer gibt er oft auch Anreisetipps, welche Speisen zu empfehlen wären, wie das Preisniveau ist und allgemeine Hintergrundinformation. Neben etwas detaillierter beschriebenen Betrieben ergänzt er stets mit einer kleiner Liste weiterer empfehlenswerter Betriebe. Also in Summe weit mehr als hundert Adressen.

Dass manche Beschreibungen sicherlich subjektiv-persönlich gefärbt sein mögen, zeigt folgendes Beispiel. In Treviso beschreibt er die ‚Hosteria dai Naneti‘ als ‚sehr traditionell‘… ‚Weintradition pur wird hier noch gelebt‘ … ‚ganz wie es der Gast wünscht‘. Dann folgen Sätze, die weder zum vorher Geschriebenen passen noch einen echten Sinn ergeben: ‚Diese Art von Gastlichkeit ist in den letzten Jahren leider stark zurückgegangen. Nicht zuletzt durch das Rauchverbot…‘ und schreibt weiter von sehr traditionellem Verhalten in dieser Hosteria. Was hat ein Rauchverbot mit Gastlichkeit zu tun? Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht.

Nicht geeignet ist die einzige Übersichtskarte, die sich in der hinteren Klappe befindet. Auf der etwa 20 x 20 cm großen Übersichtskarte macht der in Frage kommende Bereich gerade mal fünf mal fünf Zentimeter aus – großzügig gemessen!

Aber da ansonsten der Inhalt gut recherchiert ist – man spürt förmlich beim Lesen, wie Messner selbst von einem Lokal, von einem Winzer zum anderen reiste – finde ich dieses Buch gut. Auch aus der Erkenntnis, dass es über diese kleine Region ansonsten kaum brauchbare Literatur für einen Reisenden gibt. Hat man dieses Buch dabei, kann man doch etliche kulinarisch-önologische Betriebe problemlos ansteuern. Marion und Martin Assam, die Haus- und Hoffotografen des Verlags, haben zahlreiche Bilder beigesteuert, die auch überwiegend gut getroffen und animierend sind.

Autor: Hans Messner , Bilder von Marion und Martin Assam

Erschienen 2011 im Carinthia Verlag in der Verlagsgruppe Styria, ISBN 978-3-7012-0057-3

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Friaul - Julisch Venetien, das große Reisehandbuch
Ein weiteres Buch der Friaul-Kennerin Evelyn Rupperti aus Kärnten, Österreich (das an Friaul Julisch Venetien grenzt). Dieses 250-Seiten starke Buch kann ich ruhigem Gewissens als großes Handbuch bezeichnen, da es wirklich alle Gebiete und Besonderheiten dieser Region behandelt. Vor allem findet man - endlich einmal - etwas mehr Information über Karnien, dem nördlichsten Gebiet Friaul Julisch Venetiens. Auch weniger Bekanntes, wie die Grotten von Pradis, Castelmonte oder Sesto al Reghena, werden erwähnt und kurz beschrieben.

Sehr praktisch auch: bei jeder Region, bei jedem Ort, findet man die wichtigsten Adressen (Fremdenverkehrsverein, empfehlenswerte Hotels, Restaurants oder Winzer). Ja, für mich klingt es manchmal auch so in den Texten, als ob Rupperti all diese Adressen schon selbst getestet hätte und somit sehr authentische Erfahrungen niederschreibt.

Interessant die Auflistung der wesentlichsten - etwa 70! - örtlichen Feste und Brauchtumsveranstaltungen: ... Karnisches Salamifest in Enemonzo, Fröschefest in Magnana in Rivieria, Fest der Bergküche in Sutrio oder Stierfest in Corniolo, um nur einige zu erwähnen. Übersichtsstadtpläne (durchaus brauchbare) von Udine, Pordenone, Görz und Triest sowie ein Stichwortverzeichnis ergänzen dieses handliche Handbuch. Eben ein "Reisehandbuch"!

Allerdings, wer ein Kulturfreak ist, sollte sich zusätzlich noch jeweils einen detaillierten Kulturführer von den Städten Friauls mitnehmen - das Friaul Julisch Venetien, das große Handbuch, bietet bei allen Städten lediglich eine gut lesbare Übersicht über Geschichte und Sehenswürdigkeiten, ohne jedoch ins Detail zu gehen.

Erschienen 2006 im Carinthia Verlag, ISBN-10: 3-85378-593-x, ISBN-13: 978-3-85378-593-5

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Friaul, Venetien mit Gardasee

Erschienen im Reise Know-How-Verlag, Bielefeld, mein Exemplar Ausgabe 2004, 1. Auflage, ISBN 3-8317-1235-2

Also, ich mag diese Reise Know-How wirklich gerne: da sind alle Informationen für den "durchschnittlichen" Touristen enthalten: Geschichtliches ebenso wie Aktuelles und Praktisches (Einkaufs- und Restauranttipps, einfache Übersichtskarten, Transporthinweise, Vorschläge für Aktivitäten) usw. Die Bilder - Schwarz/Weiß.

Reiseberichte von mir über die Region finden Sie ...hier.

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Marken Italienische Adria

Gleich vorweg: ich kenne die Marken seit vielen Jahren persönlich und da es bisher nur ganz wenige Reiseführer über diese Region gibt, war ich auf diesen neuen Reiseführer gespannt.

Schon das stimmungsvolle Titelbild der Piazza von Ascoli Piceno macht neugierig und Lust auf die Marken. Mir gefällt, dass Frau Krus-Bonazza, Historikerin und Reisejournalistin, ihre 30jährige Italien-Erfahrung in einen sehr fundierten und mit vielen wirklich guten Tipps gespickten Führer einfließen ließ, der sich auch sehr angenehm liest. Besonders schön die Beschreibungen ihrer „Lieblingsorte“ – ob der Innenhof des Rossini-Konservatoriums, Santa Maria di Portonuovo - es sind reizvolle Orte, die eben den Charakter der Marken ausmachen. So wie mich begeistern die vielen Kleinode dieser Region auch Frau Krus-Bonazza, denn sie berichtet teilweise sehr ausführlich über sie, wie beispielsweise über die Zisterzienserabtei von Fiastra, Ascoli Piceno, Jesi, Sirolo oder Urbino.

Das Layout des Buches ist sehr modern und ansprechend, die Einteilung übersichtlich, der Inhalt aktuell und sehr gut recherchiert. Neben den üblichen, allgemeinen Grundinformationen gibt es zehn interessante Spezialkapitel, die sich u. a. mit dem weltberühmten Akkordeon mit Knopftastatur aus Castelfidardo oder dem „Gold“ der Marken, dem Trüffel, beschäftigen. Dann bietet der Führer gut gegliederte Beschreibungen der Orte und Gebiete der Marken (Übernachten, Essen & Trinken, Einkaufen, Aktiv & Kreativ, Abends & Nachts, Infos & Termine), sowie zehn Entdeckungstouren, die beispielsweise von der Linsenfeldforschung, einem Ausflug ins Markenschuhland oder dem Weinland Marken handeln. Etliche Bilder, allesamt von sehr guter Qualität, stimmungsvoll und aussagekräftig, lockern die Texte auf. Bei Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels gibt es oft Hinweise auf Eintrittspreise, Öffnungszeiten sowie Richtpreise für Mahlzeiten und Übernachtungspreise, selbstverständlich Adressen, Telefonnummern und Internetadressen. Eine vernünftige Landkarte (1:420 000), Detailkarten und Stadtpläne, ein Register und ein italienischer Sprachführer machen diesen Reiseführer zu einem wirklich guten, handlichen und brauchbaren Reiseführer.

Da ich die wenigen am Markt befindlichen Führer für die Marken ebenfalls kenne, meine ich, dass dieser Führer im Moment (2010) der Beste ist.

Lesen Sie dazu meinen Reisebericht über die Marken.

Erschienen 2010 im DuMont Reise-Verlag als Reise-Taschenbuch, ISBN 978-3-7701-7330-3

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Die Marken, unbekanntes Italien zwischen Adria und Apennin

Es gibt nicht allzu viele Bücher über die Marken. Schade und gerade deswegen finde ich diesen Band hilfreich, mag er vielleicht auch nicht im üblichen "Reiseführer"-Stil geschrieben sein.

Michael Sattler, Christiane Tolkmitt schrieben, Wolfgang Krammer fotografierte - die zweite Auflage 2004 hat genau gleich viele Seiten wie die erste Auflage 2001: 273 - von praktischen Informationen, über gute Beschreibungen der Landschaften und Orte bis hin zu Rezepten marchegianischen [sprich: markedschanischen] Spezialitäten ist alles darin zu finden, was man braucht, um mehr als nur Küste zu erleben.

Besonders praktisch sind die zwölf Tourenvorschläge, die so fast alle "Geheimnisse" der Marken beinhalten. Übrigens, es gibt nicht allzu viele wirklich brauchbare Reiseführer von den Marken - dieses Buch, erste Ausgabe, diente selbst mir als Reiseleiter als fast einzige Informationsquelle - doch zur vollsten Zufriedenheit meiner Gruppe.

Lesen Sie dazu meinen Reisebericht über die Marken.

Erschienen im Verlag Carinthia, ISBN 3-85378-569-7

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Cinque Terre und ligurische Küste, von Genua bis Portovenere

Christoph Hennig, Leiter von zahlreichen Kunst- und Wanderreisen in Ligurien, bietet in diesem Buch genau das, was der Besucher der Cinque Terre sucht: geschichtliche Grundinformationen, mehrere Wandervorschläge samt kleinen Kartenübersichten, Hinweise für das richtige Wandern, wo essen und wohnen und viele andere hilfreiche Tipps. Er beschreibt Sehenswürdigkeiten und berichtet in mehreren Kapiteln auch über die Menschen dort und deren Eigenheiten.

Erschienen im Oase Verlag, Badenweiler, ISBN 3-88922-062-2

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Wandern in der Toscana

Erschienen im Dumont Verlag Aktiv, 2010, ISBN 978-3-7701-8027-1, Autor: Christoph Hennig

Von der kurzen Wanderung bis zum mehrtägigen Wandererlebnis

Christoph Hennig ist ein „alter Fuchs“, was Wandern in Italien angeht. Schon in den 1990er Jahren haben mich seine Bücher beeindruckt, weil sie praktisch, informativ und kompakt waren. Nicht anders diese fünfte, aktualisierte Auflage des Wanderführers durch die Toscana.

Ich meine, ich kenne die Toscana wirklich gut; doch nach dem Lesen dieses Wanderführers gibt es mindestens zwei Orte, die ich doch noch nicht kenne. Ob der Hinweis auf Hunde auf einer Mauer, die aber nicht beißen, auf einen Hohlweg, den die Etrusker vor mehr als 2 500 Jahren schufen oder das Hotel im Chianti-Gebiet, das den Gepäcktransport organisiert – es hat mich erstaunt, wie vielfältig und informativ die Hinweise Hennigs sind.

Wohl konzentrieren sich die Wandervorschläge auf das Landesinnere dieser Region, aber es sind auch schöne Tipps für das angrenzende Umbrien (Raum Trasimeno See) und dem nördlichen Latium (Raum Bolsena See), meine persönliche Lieblingsgegend Italiens, im Buch zu finden. Wer aber nun glaubt, er müsse ein durchtrainierter Ausdauerwanderer sein, irrt. „Im Hügelmeer der Crete“ bietet Hennigs beispielsweise eine wirklich bezaubernde Wanderung westlich von Pienza in der Südtoskana an: zwei Stunden dauert sie und führt über acht Kilometer faszinierende Südtoskana-Landschaft; den Weg von Montalcino zum Kleinod Sant’Antimo sollten Sie unbedingt einmal gehen – das ist für mich die Toskana pur. Wer einmal den Heiligen Berg „La Verna“ kennenlernen möchte, wo der hl. Franziskus seine Wundmal empfangen hatte, findet in diesem Buch einen Vorschlag. Am Ende des Buches gibt Hennig noch zwei besondere Wandervorschläge: fünf Tage durch das Chianti und elf Tage zwischen Siena und Bolsena See.

Reiseberichte von mir über die Region finden Sie ...hier

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Toscana

Erschienen im Dumont Verlag, Reihe Richtig Reisen, mein Exemplar: Ausgabe 1996, ISBN 3-7701-3477-x

Genau so stelle ich mir einen modernen Reiseführer für eine Urlaubsreise vor! Geschichten und Geschichte wechseln einander ab, Übersichtskarten, ausführlicher Info-Teil und schöne Fotos ließen auch diesen Reiseführer zu einem langjährigen Wegbegleiter von mir werden.

Reiseberichte von mir über die Region finden Sie ...hier

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Italien

von Eberhard Fohrer, erschienen im Michael Müller Verlag

Die mir vorliegende Ausgabe 2000 umfasst auf rund 800 Seiten so ziemlich alles, was Italien betrifft: von Anreise über "A-Z und Beschreibung aller Regionen mit Sehenswürdigkeiten und Tipps wie "Kurios" oder "Eher abzuraten" bis hin zu Essens- und Übernachtungstipps. Kleine Übersichtskarten und vielerlei nützliche Infos lassen sogar für mich als langjähriger Italienexperte immer wieder etwas Neues darin entdecken!
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