Reiseliteratur-Tipps
Nordspanien Michael Müller individuellReisen
Barcelona Michael Müller City
Nordspanien und der Jakobsweg DuMont Reise-Handbuch
Reise-Tagebuch eines Pilgers: 90 Tage auf dem Jakobsweg
Spanien: Norden - Jakobsweg Baedeker
Andalusien DuMont Bildband
Extremadura DuMont Reise-Taschenbuch
Valencia DuMont direkt
Lanzarote DuMont Reise-Taschenbuch
Andalusien DuMont Reise-Taschenbuch
La Gomera DuMont Reise-Taschenbuch
Wandern auf dem Jakobsweg DuMont Aktiv
Spanien Portugal Weiß- und Rotweine
Spanien DuMont Richtig Reisen
Besuchen Sie doch auch meine Literaturtipps-Übersicht!
Er war mit mir 2014 in Nordspanien und war Nachschlagewerk für einen Reisevortrag 2015 – der Reiseführer Nordspanien mit knapp über 600 Seiten mit zwölf Wander- und Radtouren-Vorschlägen. Ich schlage ihn auf und stoße auf die Geschichte mit dem Hühnerkäfig in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada – es ist schon einige Jahre her, dass ich dort am südlichen Jakobsweg war.
Umso frischer sind meine Erinnerungen bei den knapp 40 Seiten über das Baskenland. Ja, so wie es Schröder beschreibt, habe ich es 2014 bei meiner Reise erlebt. „In Kürze …“ mit „nicht versäumen“ bietet dem Erstbesucher dieser nordspanischen Region einen ersten Eindruck. Mit den beiden Innenstadtplänen von Bilbao bin ich ausreichend versorgt und unterwegs gewesen. Wer sich nicht selbst ein Café oder Restaurant in der Vielfalt vor Ort findet, findet sich bei 17 Vorschlägen sicherlich etwas Passendes. Als Lesezeichen dienen mir noch Quittungen – Txakoli, ein Glas lokaler Weißwein – 1,65 Euro, Pintxo, die baskische Variante von Tapas – 2 Euro;
Land und Leute, Geschichte, Kunstgeschichte, allgemeine Reisekapitel wie stets in diesen Führern, und dann über die Regionen Navarra (20 Seiten), La Rioja (22 Seiten), Kastilien-León am Jakobsweg (50 Seiten), Baskenland (82 Seiten), Asturien (66 Seiten), Galicien (116 Seiten) sowie Wander- und Radtouren auf 26 Seiten. „Alles im Kasten“ beleuchtet 30 besondere Kapitel wie die alte Kannibalin, Padres als Popstars, die Reconquista, Stierkampf, Braunbären, Waldbrände, Hórreos – steinerne Getreidespeicher u.v.m. Ein hilfreicher und aktueller Reiseführer.
zum SeitenanfangSie wollen in einer Bar etwas essen und dabei alte Radiogeräte bestaunen? Sie möchten mitten in der Stadt an einem Strand baden gehen? Sie möchten Barcelona mit dem Fahrrad kennenlernen? Das alles und noch viel mehr Möglichkeiten bietet dieser sehr gut gemachte Reiseführer.
Alleine das Kapitel „Barcelona, Hintergründe und Infos“ umfasst gut 80 Seiten. Bei allen der 14 Touren, die der Autor dann beschreibt, gibt es zahlreiche Restaurant-, Bar-, Club- und Einkaufstipps, wobei Schnöder bei den Essenstipps immer auch einen persönlichen hat. Niemand muss sich sorgen, sich zu verlaufen. Zum einen besteht Barcelona größtenteils aus schachbrettartig angelegten Straßensystemen, zum anderen bietet der Autor für jeden seiner Rundgänge Detailkarten, in den diese Rundgänge eingezeichnet sind. Darin finden sich auch die genauen Lagen der Tipps. Wer sich also im Altstadtviertel Barri Gotic aufhält, hat auf einen Blick mehr als 25 Restaurant- und Bartipps.
Am Ende des Buches gibt es noch Ausflüge in die Umgebung, darunter auch ein Wandertipp. Viele der Bilder sind so ansprechend, dass ich eigentlich gleich wieder nach Barcelona reisen möchte. Wieder, denn ich war schon einige Male in dieser faszinierenden Stadt und habe in diesem Führer einiges für mich noch Neues entdeckt. Ich finde, dieser Führer bietet alles, was ein Besucher dieser Stadt wissen will, soll und muss.
zum SeitenanfangDie Autorin lebte als Stadtführerin und Studienreiseleiterin
mehrere Jahre in Spanien und schreibt einen dementsprechend
informativen Reiseführer.
Es ist ein Reiseführer, wie ich ihn mir als Reisender
erwarte: 58 Seiten über allgemeine Themen wie Natur, Umwelt,
Wirtschaft, Soziales, Geschichte, Gesellschaft, Kunst oder
Kulinarik. 16 Seiten beschäftigen sich mit Wissenswertem zur
Reiseplanung. Dann die einzelnen Regionen, das Baskenland,
Kantabrien, Asturien, Navarra und der Aragonesische Jakobsweg,
La Rioja, Kastilien-León und schließlich Galizien (alleine
darüber 80 Seiten). 14 Themen beschäftigen sich u.a. mit den
Braunbären, dem Sidra – Nationalgetränk oder mit der „Moda
Gallega“. Bei den Karten, deren es neben einer brauchbaren
Straßenkarte (1:800 000) auch 23 Detailkarten und –ausschnitte
im Buch gibt, sind mir einige Wanderkarten aufgefallen. Nicht,
dass jetzt das Reise-Handbuch auch ein Wanderführer wäre. Aber
allein die Möglichkeit, die eine oder andere spontane Wanderung
mit diesem Führer unternehmen zu können, finde ich sehr gut.
Ein Beispiel aus dem Inhalt: Santander, sechs Übernachtungsvorschläge vom Camping über eine Pension (DZ ab € 43) bis zum Design-Hotel, fünf Restaurantvorschläge ab € 12.--; drei Einkaufstipps, zwei „Abends & Nachts“, sowie drei Aktiv-Vorschläge; neben Beschreibungen von Santander bietet die Autorin auch Ausflüge in die Umgebung und hier gleich eine gute Übersichtskarte. Auf der sind 13 Ausflugstipps eingezeichnet, allen voran Santillana del Mar und UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte Altamira-Höhlen. Oder: Bei León bietet Golder zehn Übernachtungstipps und sechs Restauranttipps. Noch ein anderer Blick „in das Land der Hexen und Wunderheiler“, nach Galicien: kurioser Tipp zum Übernachten im „Hotel am Ende der Welt“, am Cabo Fisterra; Besuche in den Rías Baixas, vier tief ins Land ragende Meeresbuchten mit Muros, Noia und Padrón – allesamt sehenswerte Dörfer mit kulturellen Kleinoden; Campados, Zentrum des fruchtig-frischen Weißweins Albariño und das Urlaubszentrum O Grove; ich kenne das Gebiet selbst und freue mich, dass dieser Führer all die Schönheiten, Kirchen und Klöster, die sich im Inneren von Galicien verstecken, erwähnt. Und so ist der ganze Führer mit vielen Details ausgestattet, u. a. auch mit Hinweisen zu öffentlichen Bus- und Bahnverbindungen (von wo weg und wie oft).
Schon am Beginn des Führers ein Bild, das eindrucksvoll die Einschenkzeremonie von Sidre zeigt, gefolgt von einem doppelseitigen farbenfrohen Bild von Kindern, die eine folkloristische Darbietung bringen und einige Seiten weiter ein mystisches Bild des Felsens am Kamelstrand bei Santander. Das verwendete Bildmaterial, finde ich, ist überaus gut, stimmungsvoll und aussagekräftig.
Natürlich werden alle bekannten Pilgerhochburgen des Nordens beschrieben. Es ist eben wirklich ein allumfassend, gut geschriebener Reiseführer.
zum SeitenanfangDieser Baedeker bietet Informationen über die Regionen Baskenland, La Rioja, Kantabrien, Asturien und Galicien - der sehr übersichtlich gestaltete Führer bietet viel Information und etliche sehr ansprechende Bilder.
„Fuente del Vino“ – ein Weinbrunnen und seine Bewandtnis, die Ende des 19. Jh. konstruierte „Puente Colgante“, ein technisches Meisterwerk der Brückenbaukunst in Bilbao, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt und die Kirche San Juan de Gaztelugatxe an der Costa Verde in Asturien, zu der über einen grünen Bergrücken 231 Stufen führen, mögen drei Beispiele für die Vielfalt an Kleinoden sein, die man in und mit diesem Führer entdecken kann.
Natürlich sind alle bekannten Orte und Sehenswürdigkeiten im Norden Spaniens auch beschrieben. Aber der Reiz dieses Führers liegt in den vielen kleinen Hinweisen für Besichtigungen entlang des Weges. Nicht umsonst wird bei einer der fünf vorgeschlagenen Touren, jener der Atlantikküste entlang, empfohlen, sich für die 800 Kilometer mindestens sieben Tage Zeit zu nehmen. Einer der beiden Jakobswege, der bekanntere, im Inland führende (gegenüber jenem, der ganz im Norden an der Küste entlang führt), wird ebenso als Tour vorgeschlagen, wie eine Runde durch das Baskenland, durch die Weinregion La Rioja, eine Runde entlang der Pyrenäen ins Ebro-Becken und eine Runde in die südlichen Rías Gallegas an der Südwestküste Galiciens.
Auf Badestrände - man glaubt es kaum aufgrund der doch eher niedrigen Durchschnittswerte von maximal 25° C tagsüber und starker nächtlicher Abkühlung – wird hingewiesen, wo die schönsten Leuchttürme zu finden sind, immer wieder Tipps und was man nicht versäumen sollte, auf die vielfältigen Feste wird hingewiesen und zahlreiche Einkaufs-, Übernachtungs- und Restauranttipps füllen die über 350 Seiten zwischen Kulturinformationen und Besichtigungstipps. Eine genaue Beschreibung der Kathedrale von Santiago de Compostela und des Guggenheim-Museums in Bilbao, warum man Santillana del Mar und die altsteinzeitlichen Höhlenmalereien der „Cuevas de Altamira“ besuchen sollte und vieles mehr bietet dieser Führer. Ich war schon mehrmals in diesen Gebieten Nordspaniens unterwegs und finde, dieser Führer ist sehr aktuell, vielfältig im Informationsangebot und gut gemacht. Die beiliegende Straßenkarte gibt zumindest eine Übersicht über Entfernungen und Hauptverkehrswege, das extra-Heft über Wein und Cidra (Apfelwein) führt in die umfangreiche Welt der Weine ein, u.a. mit guten Adressen von Weingütern. Die Bilder scheinen sehr aktuell zu sein, sind ansprechend und aussagekräftig.
zum SeitenanfangAm 3. März 2009 zog der Salzburger Alfred Berghammer von Salzburg los, stampfte durch Schnee, manchmal noch durch Tiefschnee, fuhr den Arlberg mit Skier ins Vorarlbergische ab, kämpfte sich durch schlammige Pilgerwege und übernachtete in Pilgerherbergen mit schnarchenden Mitpilgern. Von Salzburg bis Santander in Nordspanien ging er alleine bis auf ein paar Tage in der Schweiz, an denen ihn seine Frau Sissi begleitete. Ab Santander war sie dann wieder dabei und beide trafen am 9. Juni in Santiago de Compostela ein.
Eines fällt sofort beim Lesen dieses Buches auf, das auch optisch einem Tagebuch ähnlich mit Harteinband und mit Gummiband zum sicheren Schließen gestaltet wurde: Berghammer hat alle 189 Seiten so geschrieben, dass keine Tagesbeschreibung einer anderen gleicht. Anders ausgedrückt, der pensionierte Personalchef vom Land Salzburg, schreibt wortgewaltig und überwiegend beeindruckend und bildhaft. Und noch etwas fällt wohltuend auf. Berghammer erzählt nicht nur von seinen persönlichen Empfindungen und Erlebnissen sondern schildert auch über Landschaft und beschreibt historisch interessante Plätze. Das ist insofern erwähnenswert als ich schon andere Jakobspilgerbücher gelesen hatte, in denen Land, Leute und Geschichte Nebensache sind oder gar nicht vorkommen. Doch Berghammer nimmt den Leser auf seinem Weg sehr bildlich und gut beschrieben mit.
Wie mir scheint, hatte er seine liebe Not mit dem Französischen, was zu mancher Verwirrung bei den Quartierpreisen für Übernachtungen führte. Auch dass er für seine Brille mehrere Stunden eine Tagesstrecke zurück radelte (' wo er doch gar keines dabei hatte) und sie letztlich ganz woanders fand, ist eine der vielen Geschichten, die Berghammer sprachlich durchaus gekonnt schildert. Aber er wird niemals zu langatmig. Der Leser erfährt viel ohne jedoch überladen zu werden. Weder von persönlichen Gedanken noch von Beschreibungen der Tagesabläufe.
Über manche Eigenheiten des Herrn Hofrats auf
Pilgerschaft lässt sich schmunzeln. So wollte er wirklich die
gesamten 2 700 Kilometer zu Fuß zurücklegen, was er an einigen ganz
wenigen Tagen so praktizierte: Müde von den Strapazen des Tages,
ließ er sich einmal die letzten fünf Kilometer mit dem Taxi zur
Herberge fahren. Am nächsten Morgen wieder mit dem Taxi an jenen
Punkt zurück, an dem er es Vortags bestiegen hatte und wanderte
weiter. Manche Eigenheiten muss man aus seiner Religiosität heraus
verstehen. So jausnete er lieber bei strömenden Regen im Freien als
sich, wie andere Pilger, in ein wettergeschütztes Kircheninnere zu
begeben. Er war aber trotzdem durchaus ein moderner
Jakobswegpilger. Manchmal gönnte er sich eine Übernachtung in einem
Hotel, da so manche Herberge doch sehr einfach war. Wobei er schon
auch mal dafür 80 Euro oder mehr bezahlen musste.
Da ich die Gebiete Nordspaniens teilweise kenne, die
Berghammer zu Fuß durchwanderte, konnte ich gerade diesen
Beschreibungen sehr gut folgen. Und in diesem Punkt sind wir uns
beide einig: ab der französischen Grenze bis Oviedo entlang des
Golfes von Biscaya sind wohl die schönsten Wege des Jakobweges (und
Spaniens, in meinen Augen).
Auf den letzten Seiten schildert Berghammer, was aus
seinen persönlichen Erwartungen wurde und lässt den Leser an ganz
persönlichen Gedanken teilhaben. Ein Tagebuch mit vielen Facetten,
das durch zahlreiche meist aussagekräftigen Bildern ergänzt, ein
anschauliches Bild von einer Pilgereise von Salzburg nach Santiago
de Compostela gibt.
Das Bild „Rhythmus der Emotionen“ zeigt eine rot-schwarz gekleidete Flamenco-Tänzerin vor einem roten Hintergrund, der leicht ins Schwarze abfällt; die doppelseitige Aufnahme bei der „Feria del Caballo“ präsentiert junge Damen in südandalusischer Tracht; das derzeit größte solarthermische Kraftwerk der Welt auf der einen Seite, reifender „Jamón Serrano“ – Schinken, auf der anderen; eine stimmungsvolle Abendaufnahme des Hauptplatzes von Baeza und Blicke in Innenhöfe; Schafe weiden unterhalb der Burg von Almodóvar del Rio gleich über zwei Seiten; die Puente Romano über den Guaddalquivir erstrahlt geheimnisvoll in spätabendlichem Licht – ganz- und doppelseitige Aufnahmen wechseln mit kleineren Bildern ab, dazwischen gibt es informative, gut geschriebene Texte zu den dreizehn Kapiteln wie „Olivenanbau“, „Stierkampf“, „Medina Azahara“ oder „Parque National de Doñana“. Darin erfährt man beispielsweise, dass viele Orte Andalusiens den Namenszusatz „de la Frontera“ (an der Grenze) tragen. Sie waren während der „Reconquista“, der Wiedereroberung Spaniens von den Mauren, Grenzfestungen. Bei einigen Kapiteln findet man auch Internetadressen.
Die Bildqualität (Auflösung, Motive) ist sehr gut bis ausgezeichnet. Mir gefallen besonders die zahlreichen Abend- oder Nachtaufnahmen, die Orte, Plätze oder Brücken in farbigem Licht angestrahlt, zeigen. Die eine oder andere Aufnahme dürfte allerdings nachträglich bearbeitet worden sein, was ich aufgrund mancher (nicht realen) Farbtöne vermute. Trotzdem, beim Betrachten dieser Bilder hatte ich das angenehme Gefühl, wenn es in Andalusien Nacht wird, erwacht das Leben und die Hitze weicht einem kühlenden Nachtwind.
Der Bildband zeigt wirklich gut gelungen die Vielfalt Andalusiens. Vom südlichsten (modernen) Skigebiet Europas in der Sierra Nevada über Paläste wie der Alhambra bis hin zu Landwirtschaft (Oliven, Schinken) und Fremdenverkehr (Costa del Sol). Natürlich findet auch der Stierkampf und der Flamenco Platz. Auf zehn Seiten am Ende des Buches gibt es eine Übersicht der Sehenswürdigkeiten in den sechs Provinzen Andalusiens sowie eine Seite Daten, Fakten und geschichtlichen Überblick.
Was etwas zu kurz kommt, sind Aufnahmen der Menschen selbst und der Natur (abgesehen von einige Aufnahmen). Es überwiegen Bilder von Bauten und Sehenswürdigkeiten. Trotzdem ist das Buch keine touristische Verramschung Andalusiens, sondern gibt einen sehr guten Überblick über die südlichste Region Spaniens.
zum SeitenanfangEine Frage bei meiner Reisebürokonzessionsprüfung 1986 lautete: „Nennen Sie mir einen Wallfahrtsort in Mexiko“ und ich antwortete mit dem Brustton der Überzeugung „Santa Maria de la Guadalupe“. Richtig, nur was ich damals noch nicht wusste, dass Guadalupe auch und eigentlich der ursprüngliche Wallfahrtsort inmitten der Bergwelt der Extremadura ist. Und einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Spaniens.
Extremadura, „extrem trocken“, ja, heiß kann es im Sommer dort werden, über 40 Grad. Aber umso angenehmer die Reisetemperaturen in den restlichen Jahreszeiten. Für Freunde der Vogelwelt gibt es dort Vogelschutzreservate mit Großtrappen, Störchen, Kranichen und anderem Getier. Wer es lieber kulinarisch wünscht, kann die Heimat des „Jamón ibérico“, des Eichelschinkens, kennenlernen. „Via de la Plata“, Silberstraße nennt sich eine alte römische Fernstraße und der südliche Jakobsweg führt ebenfalls durch diese hügelige Region (Höhen bis 900 m).
Schon der Blick auf die Übersichtsseite der „Lieblingsorte“ der beiden Autoren, die seit 1994 „um die Ecke“ im benachbarten Portugal wohnen, macht neugierig. Zunächst auf diesen Führer und sehr schnell auf eine persönliche Bekanntschaft mit dem Land. Die zahlreichen Preisbeispiele lassen eine erschwingliche Reise vermuten. Übernachtungsmöglichkeiten ab etwa € 45.- das Zimmer, Tapas um zwei Euro, „raciones“, Tapas-Portionen, von denen man satt wird, um neun Euro;
Wer nun nicht ein begeisterter Freund von weiten spanischen Landschaften ist, deren Hügel von alten Dörfern und Festungen gekrönt sind, von Landschaften, die von riesigen Stauseen, umgeben von Naturschutzgebieten geprägt sind, findet auch viel Kultur in der Extremadura. Ein Cadillac als Kunstobjekt, alte Autos auf Raketenflügel – das sieht man im Museo Vostell in der Nähe von Malpartida de Cáceres; den Ort der letzten 20 Monate des deutschen Kaisers und spanischen Königs Karl V. (16. Jh.), das Kloster de Yuste, kann man ebenso besuchen wie Olivienza, das spanische und portugiesische Architektur zeigt – gehörte die Stadt doch mehrere Jahrhunderte zu Portugal.
Viele Tipps (Frühstück an der Bar und nicht im Hotel), Innenstadtpläne von sehenswerten Orten, stimmungsvolle Bilder (Zafra abends!), Eintrittspreishinweise und Internetadressen, eine vernünftige Übersichtskarte (1:525.000) und gute Beschreibungen wie beispielsweise vom „Parque Nacional de Monfragüe“ machen dieses Reise-Taschenbuch zu einem wirklich guten Reisebegleiter durch eine in Mitteleuropa noch weitgehend unbekannte Region Festlandspaniens.
zum SeitenanfangZwölf Kneipen schlägt der von Schweizer-spanischen Eltern stammende Autor als Kenner der Region (er hat dort Verwandte, die er regelmäßig besucht) dem Leser vor. Im Kapitel über Restaurantvorschläge gibt es Tipps u.a. für „authentisch und gut“ sowie „Vegetarisch essen“.
Hänni bemüht sich auf den 120 Seiten ein interessantes und modernes Bild von Valencia zu präsentieren (was ihm auch gelingt). Da haben Beschreibungen von „Fallas – Valencias berühmtestes Stadtfest“ ebenso Platz wie kurze Erklärungen zum Wassergericht, eine überaus wichtige Institution der Stadt, oder über den Jugendstil in der Stadt (Mercato Central, Zentralmarkt, als Hauptbeispiel).
Drei Großereignisse prägten das heutige moderne Stadtbild: die Weltausstellung 1992, der „America’s Cup 2007“ und seit 2008 der Formel-1-Grand Prix. Die „Ciudad de las Artes y las Ciencias“, die „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ ist seit 1998 ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher. Aber Valencia hat auch einen Fluss um den Altstadtkern zugeschüttet und einen Park daraus gemacht. Und quasi vor der Haustüre gibt es Mittelmeerstrände. Im Oceanográfico, Europas größtem Unterwasserzoo, lockt ein 70 Meter langer Glastunnel die Besucher an. Dass die 800.000-Einwohner zählende Stadt im Osten Festlandspaniens auch eine Seele und Geschichte hat, beschreibt Hänni u.a. in seinen Kapiteln „Valencias Identität – Miguelete und Kathedrale“ sowie „Valencias Seele – Plaza de La Virgen“.
15 Vorschläge für Rundgänge, Übernachten, Essen, Einkaufstipps, Ausgehen und ein gewohnt guter Stadtplan – ein kleiner Reiseführer für die Reisetasche, der alles hat, was man so üblicherweise braucht.
zum SeitenanfangLesen Sie Reiseführer von der ersten bis zur letzten Seite? Wenn bisher noch nicht, bei diesem DuMont Reise-Taschenbuch empfehle ich es Ihnen aber sehr! Denn das ist nicht nur ein Führer mit den üblichen Tipps für Einkaufen, Essen usw., sondern ein wirklich interessant geschriebenes Buch über Geschichte, Entwicklung und Gegenwart der dem afrikanischen Kontinent am nächsten liegenden Insel der Kanaren.
Und genau diese geografische Nähe beeinflusste auch die Geschichte. Piratenüberfälle, wie man sich dagegen wehrte und manchmal leider auch verlor, warum die Inselhauptstadt heute nicht mehr Teguise ist, welche Problematik das Trinkwasser darstellt, warum die Insel mit, aber auch ohne dem Tourismus nicht mehr überleben könnte, warum Weinreben in Trichtern angepflanzt werden, sind einige der Kapitel. Der Leser erfährt vom Leben der Ureinwohner, der Guanchen, der Vielmännerei (!), einem „Familienmodell“ in Notzeiten oder über die zahlreichen Künstler, die sich im 20. Jahrhundert auf dieser Insel niedergelassen hatten, wie der Visionär und das Multitalent César Manrique oder Literaten wie Benito Pérez Galdós; doch auch in Musikszene Lanzarote einiges zu bieten: Folklore, Pop und Jazz und als Lebenslust pur bietet sich alljährlich der Karneval, ein Ereignis, dass die Insel schon Monate vorher in Atem hält.
Als Tourist bietet Ihnen die Insel erstaunlich viele Attraktionen, von denen landläufig ja nur die Feuerberge mit dem Kamelritt bekannt sind. Da wären aber noch: Das Castillo de San in der Hauptstadt Arrecife bietet Ausstellungen moderner Kunst; nahe von Costa Teguise kann man im „Jardín de Cactus“, ein Kakteengarten, bizarre Formen dieser Pflanze in einem vom Künstler Manrique mitgestalteten Park bewundern; im nordöstlichsten Teil der Insel laden die „Jaemos del Agua“, die „Kamine des Wassers“, zu einem Besuch ein: ein unterirdisches Vulkangewölbe mit einem Lavatunnel, einem Lagunensee und einem „Haus der Vulkane“ zeigen anschaulich den Vulkanismus. Nicht weit von den „Jaemos del Agua“ gibt es die „Cueva de los Verdes“, eine sieben Kilometer lange Kette aus Höhlen und Tunnels, die ein unterirdische Farbenspiel bieten. Ein Besuch in der Weinbauregion La Geria bietet Einblick in den Weinanbau und man kann hervorragende Weine verkosten.
Das sind nur einige der interessanten Kapitel, die dieser Führer von Verónica Reisenegger, einer gebürtigen Chilenin, die in Spanien lebt, zu bieten hat. Neben Richtpreisen und Öffnungszeiten gibt es aber stets auch Weblinks, damit man sich von Änderungen, die ja heutzutage oft rasch kommen, informieren kann. Die Autorin selbst meint auch, was heute „hipp“ sei, könnte morgen schon ein „Flopp“ sein und wählt entsprechend danach ihre Vorschläge aus. Lanzarote ist es aber in jedem Fall wert, zusammen mit diesem DuMont Reise-Taschenbuch, dass man es beim nächsten Urlaub entdeckt.
zum SeitenanfangEin Buch voll mit Tipps der Autorin, die ein Jahr Andalusien bereiste. Der Leser, der Laie, erfährt zunächst alles Wissenswerte über die Siesta, der spanischen „Mittagspause“, die Romería Rocío, Spaniens berühmteste Wallfahrt, den ökologischen Reichtum Andalusiens, den „Chiringuitos“, jene kleine Strandlokale, die eine Lebensart der Spanier symbolisieren, die Pueblos Blancos - die weißen Dörfer, die als hispano-arabische Architektur das Bild der Region prägen, den Stierkampf und den Gesang des Südens, den Flamenco, über die Kunst der Mauren und vieles mehr.
Die folgenden rund 230 Seiten führen dann, geordnet nach Regionen, durch das Land. Übersichtlich gestaltet mit aktuellen Daten, Übersichtsstadtplänen und Detailkartenausschnitten wie beispielsweise von der Alhambra oder den Gärten von Alcázar in Sevilla, sehe ich dieses Reise-Taschenbuch aus der Sicht meiner langjährigen Reiseleitertätigkeit als ein sehr taugliches Hilfsmittel für jene Andalusien-Urlauber, die zum ersten Mal diese herrliche Region Spaniens bereisen möchten. Die Autorin bietet viel Wissenswertes in ihrem Führer an, hat sie doch ein ganzes Jahr in Andalusien gelebt und bereist: sie führt den Leser zu ihren Lieblingsorten wie „dem Land der Ölbäume“ oder zur 1 000-jährigen Acebuche von El Rocío. Ihre „Entdeckungstouren“ führen in ein Flamenco-Museum, geben Einblick in 5 000 Jahre Bergbaugeschichte am Río Tinto oder auf Spuren des Malers Picasso in Málaga und andere Touren. Dazwischen finden sich noch weitere persönliche Tipps der Autorin (z. B. drei Fußwege zur Alhambra) und somit ist dieses Reise-Taschenbuch rundherum wieder eine sehr gelungene DuMont-Erscheinung.
zum SeitenanfangNicht nur von der Seitenzahl (288), sondern auch und vor allem vom Inhalt. Die beiden Autoren erwandern seit über 20 Jahren als Leiter von Wander- und Studienreisen die Insel. Sie kennen die Insel in all ihren Facetten. Das spürt man einfach im gesamten Buch. Da wären einmal die „Lieblingsorte“ wie beispielsweise der Lorbeerwald in der Cañada de Jorge oder die zehn „Entdeckungstouren“ wie auf den Spuren geheimnisvoller Bergheiligtümer, Töpferkunst statt Touristenkitsch oder Essays über die Pfeifsprache „El Silbo“ (eine Sprache, mit der sich Einheimische in abgelegenen Tälern über Kilometer hinweg verständigen können), Legenden und Wunder oder die Reedereifamilie Olsen aus Norwegen.
Der Hauptteil wird in sechs Gebiete, verstreut über die gesamte Insel, aufgeteilt. Immer wieder finden sich dabei Planungstipps, aktuelle Preis- und Öffnungsangaben, Aktiv & Kreativ-Tipps sowie Standardinfos (Schlafen, Essen usw.). Neben einer Inselkarte (1:65.000) werden auch kleinere Kartenausschnitte im Verlauf des Buches angeboten. Ein kleiner Sprachführer des kanarischen Spanisch, ein sprachlich-kulinarisches Lexikon und ein detailliertes Register vervollständigen den Führer.
Die Bilder im Reise-Handbuch zeigen ein ganz anderes Spanien, abseits von Tourismushochburgen. Sie machen Lust auf einen Urlaub auf einer kleinen Insel, auf der es noch beschaulicher zugeht und trotzdem neben Strand und Sonne noch sehr viel zu entdecken gibt. Ich gestehe aber, dass ich ein Liebhaber von Unbekannterem, von Kleinoden, von ruhigeren Urlaubszielen bin und daher dieses Reise-Taschenbuch als wirklich gelungenes Handbuch betrachte. Gut recherchiert, aktuell und angenehm zum Lesen geschrieben!
zum Seitenanfang318 Gramm für das wohl bemessene Wandergepäck, wie Autor Dietrich Höllhuber ausführlich beschreibt, sind eine wirklich gute Investition! Ja, genau so stelle ich mir einen Wanderführer vor: zunächst Wissenswertes für die Vorbereitung (Pilgerpass, worum geht es am Jakobsweg, der Weg an sich mit seinen Tücken und Schönheiten, die Ausrüstung, die Herbergen samt Hinweis auf mögliche Verwanzung mancher Herbergen), dann die einzelnen Wanderabschnitte mit doch recht brauchbaren Übersichtskarten, alle wie folgt aufgeteilt: Übersicht über Schwierigkeitsgrad, Gehzeit, Länge und Höhenunterschiede, öffentliche Verkehrsverbindungen, Markierungen, Einkehr und Verpflegung, Feste; dann folgen die Höhenprofile und die sehr genauen Wegbeschreibungen, im Anschluss die Sehenswürdigkeiten und schließlich die Auflistung der Pilgerherbergen, Hostales, Hotels und Campingplätze; vereinzelt, wo angebracht, sind auch Übersichtsstadtpläne zu finden;
Was mich als Kenner von Abschnitten des Weges besonders freut, sind Hinweise auf kleine, aber sehenswerte Abstecher entlang der Strecke. Beispiel: Tag 15 - "Auf dem Weg zum Hühnerkäfig" (der Hühnerkäfig steht in der Kirche von Santo Domingo de la Calzada mit lebenden Hendln - da gibt es natürlich eine Legende dazu). Also an diesem Tag empfiehlt der Autor den Abstecher zum Kloster San Millán de Cogolla: UNESCO Weltkulturerbe und Ursprung der spanischen (kastilischen) Sprache! Ich war schon selbst dort und war wirklich beeindruckt von diesem Kloster.
Auch finden sich immer wieder hilfreiche Texte wie zum Beispiel über die Rioja-Weine oder geschichtliche Ereignisse und Legenden. Durch die klaren und ehrlichen Beschreibungen erkennt der Leser genau, welche Etappen reizvoll sind, bei welchen mit welchen Problemen zu rechnen sein könnte, wo Einsamkeit, wo Trubel vorherrschen und anderes mehr. Wichtig auch seine Hinweise auf Wasserstellen und wo man Proviant bekommt (und vor allem, wo nicht!).
Die abwechslungsreichen Bilder zeigen Kulturobjekte ebenso, wie durch Regen aufgeweichte Wegabschnitte oder typische Landschaften. Dieser Führer ist durch und durch praktisch, informativ und – leicht für das Pilgergepäck!
zum SeitenanfangDas Buch gibt Auskunft über Herstellung der Weine, Rebsorten, beschreibt einzelne Weine, ist gut bebildert mit Etiketten und Landschaftsaufnahmen, ein Register rundet die wirklich praktisch ausgelegte Art des Büchleins von knapp 120 Seiten ab;
Obwohl schon in die Jahre gekommen: ich würde ihn nicht
hergeben! Alt, aber gut, denn ich liebe die Serie von DuMont
"Richtig reisen";
Kleine Innenstadtübersichtskarten, ein praktischer Infoteil
zum Schluss, und viele interessante Detailbeschreibungen
lassen mich immer wieder zu dieser Serie greifen