Opernhäuser und Theater
... Allgemeines
... kleine Aufstellung Opernhäuser und Theater
... über Freiluftarenen
... über die Festspiele von Verona
Die Oper, die in Italien etwa Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden war, fand zunächst ihr Zuhause in Opernhäusern, die vom Adel errichtet und diesem vorbehalten waren. Theater gab es schon vorher, denken wir an das Teatro Olimipico von Vicenza, das 1580 entstand und als erste Bühne (der Welt?) über ein perspektivisches Bühnenbild verfügte.
Doch mit dem Aufkommen der Oper und der Zunahme der Beliebtheit dieser auch unter der Bevölkerung, begannen mehr Städte, sich Opern- oder Theaterhäuser zu leisten. Und hatte die Stadt nicht genügend Geld, so versuchte man den Adel für die Errichtungskosten zu gewinnen. Gleiches galt auch auf dem Lande. Die Italiener verstanden es, ihren "Landadel" so zu motivieren, dass in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein wahren Opern- und Theaterhausbauboom in den Dörfern entstand. So wundert es nicht, wenn man heute durch die Lande fährt, dass man z. B. in Gradisca d'Isonzo mit gerade mal 6 500 Einwohnern ein durchaus respektables Theater vorfindet.
In Venedig beispielsweise, wo es gleich mehrere Theater im 17. Jahrhundert gab, buhlten die Impressario dieser Häuser um die feine venezianische Oberschicht, der "nobili", die etwa mit 3 500 Personen einen nur geringen Anteil der rund 150 000 Einwohner der Lagunenstadt ausmachten. So füllte denn das Bürgertum stehend die Parterreräume, während die Patrizier auf den Rängen Platz nahmen (und nicht selten war deren Liebensgeplänkel denen wichtiger und lautstarker als die Vorgänge auf der Bühne). Während das gemeine Volk lachte, Kaffee trank und stritt, warf die Gesellschaft in den Logen Tomaten und faule Eier auf das rumorende Volk, nicht selten auch wurde es mit Spuke überhäuft.
Geblieben von jener Zeit sind viele Opern- und Theaterhäuser, die noch heute von jenem Glanz zeugen, mit dem sie einst die Augen von ganz Europa auf sich gezogen hatten. Hier eine kleine Auswahl:
Opernhäuser und Theater
Vielleicht nicht alle...
Mailand - Teatro alla Scala www.teatroallascala.org
Brescia - Il Teatro Grande,
www.teatrogrande.it
Bologna - Teatro Comunale www.tcbo.it
Catania - Teatro Massimo Bellini
www.teatromassimobellini.it
Florenz - Teatro Comunale
www.maggiofiorentino.com
Genua - Teatro Carlo Felice,
www.carlofelice.it
Jesi - Teatro G. B. Pergolesi
www.fondazionepergolesispontini.com
Neapel - Teatro San Carlo
www.teatrosancarlo.it
Palermo - Teatro Massimo
www.teatromassimo.it mit 3 500 Plätzen das größte Opernhaus Italiens
Parma - Teatro Regio
www.comune.parma.it
Rom - Teatro dell'Opera
www.opera.roma.it
Turin - Teatro Regio
www.teatroregio.torino.it
Triest - Teatro Giuseppe Verdi
www.teatroverdi-trieste.com
Venedig - Teatro La Fenice,
www.teatrolafenice.it
Treviso - Teatro Comunale
www.teatrispa.it
Freiluftarenen:
Große Tradition haben in Italien Aufführungen unter freiem Himmel. Dabei sind
bei uns in Mitteleuropa allerdings nur die Festspiele von Verona bekannt. Doch
es gibt noch weitere, internationale Festivals in Italien. Hier eine kleine Auswahl:
Puccini Festival in Torre del Lago, Toskana,
www.puccinifestival.it/
Sferisterio in Macerata, Marken,
www.sferisterio.it/
Festival Taormina Arte, Taormina, Sizilien,
www.taoarte.it
Arena di Verona, Verona, Venetien,
www.arena.it/
Festival dei due Mondi, Spoleto, Umbrien,
www.spoletofestival.it
eine Übersicht finden Sie
hier im Internet.
Als 1913 überall in Italien der hundertste Geburtstag Giuseppe Verdis gefeiert wurde, hatten drei Veroneser eine Idee. Sie glaubten alle anderen italienische Städte schlagen zu können, wenn es ihnen gelänge, in der berühmten römischen Arena von Verona Aida aufzuführen. Diese Oper ist nämlich die prunkvollste der italienischen Opern.
Diese drei Veroneser waren ein bekannte Tenor, Giovanni Zenatello, ein tüchtiger Komponist, Ferruccio Cusinati, und ein bewährter Impressario, Ottone Rovato. Jedoch regten sich Bedenken wegen der Akustik. Die Arena war ursprünglich Schauplatz von Gladiatorenspielen später wurden Turniere, Jagden, ja sogar Stierkämpfe und Windhundrennen veranstaltet. Ende des 19. Jahrhunderts fanden dort Jahrmärkte, Karnevalsvorstellungen und Sportkämpfe statt. Also, keine guten Voraussetzungen für Opern. Es blieb den dreien nur der Versuch.
Und am 10. August 1913 ging dann die erste Aufführung in der Arena in Szene.
Noch heute ist eine Aufführung in diesem riesigen elliptischen Krater von
138 zu 109 Metern ein besonderes Erlebnis. Wenn der Wind es gestattet, zünden die
Besucher kleine Kerzen an, um sich und die Darsteller auf den Abend einzustimmen.
Die meisten Einheimischen sitzen auf den unnummerierten Stufenplätzen. Dort wird
dann auch fröhlich getafelt nicht nur in den Pausen, sondern auch während der
Aufführung. Denn die Oper ist nun einmal ein Fest in jedem Sinne, und Emotionen
gehören dazu gerade in Italien!
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