Über 100 Rennmotorräder der Jahrgänge 1929 bis 1961, darunter elf Beiwagenmaschinen fanden sich am Wochenende
13. bis 15. September 2002 in Ferleiten am Fuße des Großglockners im Bundesland Salzburg ein. Thomas Fritsch
hatte zu einem Rennen in Erinnerung an meinen im Jahr 2001 verstorbenen Vater aufgerufen und viele Freunde und
Bekannte meines Vaters folgten der Einladung.
Am Freitag war Anreisetag und am Programm standen die technische Abnahme und eine
Pflichtbesichtigung der Strecke. Das Wetter war prachtvoll herbstlich schön. Der erste Lauf wurde dann am Samstag
in der Früh gestartet, noch bevor der Touristenansturm auf die alpine Ausflugsstraße einsetzte. Es war kalt, Nebel
stiegen da und dort auf, die Teilnehmer konnten schon den Herbst spüren, und der Start lag ja immerhin auf
rund 1 100 m ü. A.!
Auf der 12,9 km langen Strecke war Sebastian Gutsch auf BMW R5 SS (498 cm³, Baujahr 1936) in
einer Zeit von 9:42,34 min. - was einem Schnitt von 79,7 km/h entspricht, im ersten Lauf der schnellste (wenn auch
nicht der Gleichmäßigste) und das Beiwagengespann Bill und Maggie Tuer auf Morgan mit 1 150 cm³, Baujahr 1932
bewältigte die Strecke ebenfalls in einer Zeit unter zehn Minuten, in 9:43,50 (79,6 km/h Schnitt). Insgesamt blieben
fünf Fahrer unter der zehn-Minuten-Marke.
Harry Long auf auf Rudge Rapid, 1938 (250 cm³) nahm sich aber mehr Zeit, um das herrliche Panorama
entlang der Großglockner Hochalpenstraße zu genießen. Er erreichte nach 28,40 Minuten das Fuscher Törl in rund
2 400 m ü. A.
Dann ging es bei schon strahlend blauem Himmel und etwas milderen Temperaturen geschlossen vom
Fuscher Törl wieder zum Start hinunter. Es war ein imposantes Erlebnis, wie die Motorrad-Kette mit dröhnenden Motoren
ins Fahrerlager einbog. Dann wurde repariert, nochmals eingestellt, getestet, gedöst, geplaudert, geschaut; am frühen
Nachmittag schließlich, die Luft war wieder fast sommerlich warm geworden, besuchten zahlreiche Schaulustige das
Fahrerlager. Ich unterhielt mich mit einigen Teilnehmern, vor allem mit den aus England angereisten Freunde meines
Vaters. Anekdoten und Erinnerungen wurden mir erzählt und ich spürte die große Sympathie, die mein Vater in England
genoss.
Um 17:30 Uhr sollte der Start zum zweiten Lauf erfolgen. Doch es befanden sich noch Besucher
auf der Großglockner-Hochalpenstraße. Und so musste das Starterfeld über eine Stunde lang warten, bis es los ging.
Damit kamen auch wieder die - abendlich - kalten Temperaturen zurück, die sich um diese Jahreszeit eben in solchen
alpinen Gegenden einfinden. Beim nächsten Mal hofften wir auf bessere Startzeiten, die ja von der Großglockner
Hochalpenstraßen AG erteilt werden.
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