Historische Motorradmarken von Harley Davidson bis Laurin & Klement

Harley Davidson
Hercules
Honda
Horex
Husqvarna
Indian
JAWA
KTM
Laurin & Klement

Harley Davidson

Harley Davidson

Harley-Davidson 1901, USA, zwei Freunde sannen im Jahre 1901 über eine einfachere Fortbewegungsmöglichkeit nach: William Harley, ein technischer Zeichner und Arthur Davidson, Werkzeugmacher von Beruf; ihre Lösung war dann 1903 die Gründung der Firma in einer Bretterbude 3 x 4 Meter Grundfläche im Garten von Davidson, das erste Motorrad: 410-cm³-Viertakt-Motor mit Schnüffel-Einlassventil, aber mit satten 3 PS Leistung. 1905 produzierten die beiden bereits 50 Motorräder, 1909: 1 150 Stück und 1911: 5 625;

Schon 1915 baute Harley-Davidson V-Zweizylinder-Rennmodelle mit ohv-8-Ventil-Motoren, die nach dem Ersten Weltkrieg auch mit Erfolg in Europa gefahren wurden. Die Firma errang vier Weltmeistertitel im Straßenrennsport durch den Italiener Walter Willa: drei Mal in der 250-cm³ Klasse (1974, 1975, 1976) sowie einmal in der 350-cm³ 1976; 1970 überschritt Kal Rayborn mit seiner Rekord-"Zigarre", angetrieben von einem 1 500 cm³-Harley-Davidson-Motor, erstmals die 400-km/h-Grenze - mit 427 km/h hielt er vier Jahre lang den Weltrekord für den "fliegenden Kilometer".

Hercules

Hercules

Hercules, 1886, Deutschland, einer der größten Zweiradproduzenten der letzten Jahrzehnte des 20. Jh. - 125 000 motorisierte Fahrzeuge und 200 000 Fahrräder Jahresproduktion, begann 1886 - mit Fahrräder in Burghaslach, 60 km von Nürnberg entfernt. Gründer: Carl Marschütz; bereits 1894 erweitert er sein Angebot mit Dreirädern, 1898 mit dem ersten Vierradfahrzeug, einer Elektrochaise; seit 1905 stellte Hercules elektrische Isolierrohre und Verteilerdosen her, ab 1904 sogar noch Stiefelputzmaschinen, Rohrodeln und Rohrmöbel und schließlich 1904 das erste Hercules Motorrad;

Nach dem Ersten Weltkrieg wird wieder produziert, u. a. mit Fichtel & Sachs-Kleinmotoren. 1931 gewann dann Hans Kahrmann aus Fulda mit einer 250er-ohv-JAP die deutsche Straßenmeisterschaft. Ab 1950 kamen dann noch Geländesport-Modelle hinzu. 1972 brachte Hercules den ersten Prototyp des Wankel-Modells W 2000 heraus, das dann zwei Jahre später in Serie ging.

Honda

Honda

Honda, 1948, Japan, Soichiro Honda begann 1947 mit dem Bau eines Mopeds, 1949 folgte das erste Motorrad. Heute ist die Honda Motor Co. Ltd. der größte Motorradhersteller der Welt. 1960 begann die große Zeit der Honda-Rennmotorräder in Europa: Jim Redman, Mike Hailwood, Bob McIntyre, John Hartle, Luigi Taveri u.a.

Horex

Horex

Horex, 1923, Deutschland
zunächst, 1921, baute die Columbus-Motorenbau AG in Oberursel, Nähe Frankfurt a. M, einen Fahrrad-Hilfsmotor namens "Gnom", einen ähnlichen Motor bot die Berliner Firma AMI an. Diese ging zu Gericht und verlor. Friedrich Kleemann von AMI wurmte das so sehr, dass zusammen mit seinem Vater 1923 die Firma "HOREX Fahrzeugbau AG" gründete, in der schließlich die Columbus-Motorenbau AG aufging.

Kleemann war damals auch der beste Werbeträger: er stieg fast jeden Sonntag in den Sattel einer HOREX, um Rennen zu fahren: 1924 - AVUS Berlin: 2. Platz, 1927 - Eröffnungsrennen am Nürburgring wurde er mit einer 675 cm³ Dritter in der stark besetzten 1 000-cm³-Klasse. 1929 - "Große Preis von Deutschland" am Nürburgring: Tom Bullus führte auf HOREX fünf Runden lang bis zu seinem Ausfall;

Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt HOREX mit dem Modell "Regina" auf den Markt. Friedl Schön aus Frankfurt fährt damit erste Lorbeeren ein. Die richtige HOREX-Rennmaschine kam dann 1951, ein ohc-Twin zunächst mit 398, dann 446 und schließlich 498 cm³. Mit Unterstützung des bekannten Karlsruher Rennfahrers Roland Schnell, später dann auch noch durch Hermann Gablenz und Mansfeld sowie H. P. Müller gewinnt HOREX mehrere Meistertitel.

Ende 1953 wurde die Werksrennmaschinen eingemottet und der engagierte österreichische Konstrukteur Ludwig Apfelbeck entwickelt eine neue 350 cm³ Rennmaschine. Aber schon wenige Monate später wurde die Rennabteilung überraschend geschlossen. Bis 1958 produzierte die Firma noch Motorräder, bis sie endgültig vom Markt verschwand. 1979 brachte die Familie Kleemann ein neues HOREX Unternehmen heraus, bestehend aus einer Reihe von Modellen mit Rotax- oder Fichtel & Sachs-Motoren, die in Italien und Portugal gebaut wurden.

Husqvarna

Husqvarna

Husqvarna, 1903, Schweden, Anfang der 30er Jahre versuchte die älteste schwedische Motorradfabrik im internationalen Renngeschehen an die Spitze zu gelangen. Dazu begann sie ab 1930 diese V-Zweizylinder Rennmaschine zu entwickeln. Schon 1933 errang sie mit Gunnar Kalén im Sattel den Europameistertitel in der 500er Klasse. 1935 gewann mit diesem Modell Ragnar Sunqvist das AVUS-Rennen in Berlin mit 171,2 km/h Schnitt.

Indian

Indian

Indian, 1901, USA - vor 1914 die größte Motorradfabrik der Welt, führend in Technik und Sport! Sie waren die ersten Einspurigen mit Drehgriff, elektrischem Licht und Elektrostarter - und - gewannen 1911 - als erste ausländische Marke die berühmte Tourist Trophy auf der Insel Man.

Der Anschluss an die moderne Motorradtechnik nach 1945 schlug fehl und die Firma musste schließlich 1953 ihre Produktion einstellen.

Das erste Indian Motorrad von Carl Oscar Hedstrom, einem 1871 geborenen Schweden, dessen Familie 1880 nach Amerika emigrierte, erblickte am 25. Mai 1901 das Licht der Welt: 50 kg schwere Indian mit 1 ¾-hp-213-cm³-Einzylinder-Motor;

Englands berühmtester Indian-Fahrer war in den 1920er Jahren Freddy Dixon. Einige der Modelle: "Power Plus", "Flat Twin" 1916, "spring Frame" 1916, "Prince" 1925, "Four" 1934, "Chief" 1948

Jawa

Jawa

JAWA, 1929, Tschechien, Firmengründer Frantisek Janečk startete 1922 mit einer Waffenfabrik in Nusle, einem Vorort von Prag. Bald kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem deutschen Wanderer-Werk, es kam zur Gründung einer Firma von Janečk und Wanderer - JaWa. In den 1930er Jahren produzierte Jawa u.a. eine 500-cm³-ohv-Werkrennmaschine, die 1936/37 besonders auf Sandbahnen sehr erfolgreich war. In der Nachkriegszeit begann sich die Firma mit Straßenrennmotorrädern und Geländemaschinen zu beschäftigen. So gewann JAWA bis 1975 elfmal die begehrteste Trophy im Gelände, die "International Six Day Trophy".

KTM

KTM

KTM, 1934, Österreich, 1934 gründete der Innviertler Hans Trunkenpolz am Marktplatz von Mattighofen (Oberösterreich) eine Schlosserwerkstätte. 1937 folge der Verkauf von DKW-Motorrädern, 1938 der Automarke Opel; nach dem Krieg, 1952, beginnt die Idee des eigenen Motorrads Gestalt anzunehmen und ein Jahr später steht der erste Prototyp mit einem 98-cm³-Sachs-Motor aus dem Gunskirchner (Oberösterreich) Rotax-Werk auf den Rädern - die "Moser-KTM 100" - Moser, weil Hans Trunkenpolz damals der "Co" der Firma Moser & Co war.

Der Name KTM war hingegen schon existent, ehe noch der 1953 neu hinzukommende Kompagnon Ernst Kronreif in die Firma eintrat und das K des dann langjährig gültigen vollen Firmen-Wortlauts "KTM-Motorfahrzeugbau KG, Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen " beisteuerte. Vorher bedeutete KTM "Kraftfahrzeuge, Trunkenpolz, Mattighofen".

"Tarzan" hieß ein Modell der 1950er Jahre, es folgten die legendären "Ponny II" sowie die "Comet". Seit 1965 engagierte sich KTM dann im Geländesport, wo die Firma bis heute noch Welterfolge erzielt.

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Laurin & Klement

Laurin & Klement

Laurin & Klement, 1896, Tschechien, im ehemaligen Jungbunzlau, heute Mlada Boleslav, wurde 1896 eine der Pionierfirmen der Motorradgeschichte gegründet: vom Jungbunzlauer Buchhändler Wenzel Klement und dem Mechaniker Wenzel Laurin. Schon 1902 und 1903 gewann diese Marke zahlreiche Rennen. 1907 erzeugten dann 495 Mitarbeiter 3 000 Motorräder.

Alexander Graf Kolowrat war einer der ersten Fahrer auf einer 3 ½ PS Maschine 1903. 1905 gewann Vondrich den damaligen "Großen Preis von Europa" am 25. Juni in Dourdan, Frankreich, mit einem Schnitt von 87,7 km/h. Österreich war damit in den Kreis der führenden Motorradnationen aufgenommen.