Schließlich kehrte das Feld aber noch bei guten
Lichtverhältnissen wieder vom Berg zurück und alle trafen im Gasthof „Lukas
Hansl“ gegenüber dem Fahrerlager zur Siegerehrung. Mister Harry Long,
der kleine sympathische Engländer auf Rudge Rapid (1938, 250 cm³) war der
gleichmäßigste der Klasse bis 1939 bis 350 cm.³ Arndt Schoppmeyer
(BRD) auf NSU dohc (1938, 250 cm³, diese Maschine wurde übrigens eingemauert
bei einem Hausabriss nach der Wende gefunden) und Hugo Ryf auf
Zehnder (1928, 250 cm³, diese Maschine war 1929 beim Klausenpass-Rennen
Zweite) folgten auf den Plätzen.
Bei der Klasse bis 1939 über 350 cm³ konnte sich Werner
Brack mit seiner Standard BS 500 (1929) vor Thomas Malzer (AJS
R8-S, 1930) und Jürgen Schwarzmann (BMW R51 SS, 1939) durchsetzen.
Allan Robinson fuhr mit seiner BMW R51 SS zwei „Sight-Seeing“ Läufe und
wurde als 20. gereiht.
Wie schon oben erwähnt, hatte in der Klasse der Baujahre 1941
bis 1961 bis 350 cm³ eine österreichische Marke gewonnen: Hermann Stöckl
auf Puch 250 SGSS, Baujahr 1958, hatte mit 0:00,02 sek. den kleinsten
Zeitunterschied beider Läufe (er war übrigens bereits bei der ersten Trophy
schon Sieger seiner Klasse), Platz zwei ging an Walter Malzner auf
Horak Walter OHC (350, BJ 1947, der Rahmen von Horak, der Motor von Walter,
etwa 50 Stück wurden zwischen davon 1946 und 1949 gebaut) und Platz drei an
Alfons Rebholz auf Moto Morini Corsa (125, BJ 1961).
Eine Matchless G50, Baujahr 1961 mit 500 cm³, gefahren von
Kurt Schwarz ging siegreich in der Klasse 1941 bis 1961 über 350 cm³
hervor. Er verwies Andreas Luck auf Gilera Saturo Competicione (500, BJ 1940) und
Klaus Worringer auf Norton Triton (740, BJ 1957) auf die Plätze.
Sammy Miller auf seiner Gilera 500 wurde 13. und sein Landsmann
John Biggs auf Norton Manx (500, BJ 1960) 15. Harry Manzel vom
ORF Landesstudio Salzburg konnte leider nur den ersten Lauf beenden, ebenso
wie der ehemalige Eisspeedwayfahrer Walter Wartbichler. Auch die vom mehrfachen Weltmeister Giaccomo
Agostini gefahrene Moto Morini Settebello (250, BJ 1958) konnte Leopold Seebacher
nur einmal bergwärts fahren.
Die Beiwagen und Dreiräder waren durchaus flott unterwegs.
Sieger Siegfried Richter und Fritz Wittmann auf BMW R50/16, Sitzer,
Rennsport (BJ 1957, 598 cm³) hatten eine Zeitdifferenz von 0:03,05 sek. und
erreichten im zweiten Lauf einen Schnitt von 64,51 km/h. Noch schneller
waren die Zweitplacierten Gary und Barbara Caroline aus England mit
ihrem Morgan Super Aero Dreirad, Baujahr 1929 mit 1.260 cm³ unterwegs: beide
Laufzeiten unter 11 Minuten, im zweiten Lauf ein Schnitt von 72,28 km/h.
Sammy Miller verabschiedete sich nach der Siegerehrung mit
netten Worten beim zu diesem Zeitpunkt schon im Krankenhaus befindlichen
Organisator der Veranstalter, Thomas Fritsch, und versprach, bei der 3.
Großglockner Trophy Memorial Prof. Krackowizer in zwei Jahren, 2006, wieder
zu kommen. „We are like a big family“ - „wir sind wie eine große Familie“,
das war der Tenor, den ich bei meinen Spaziergängen durch das Fahrerlager
hügelauf und hügelab hören konnte. Und ich bin mir sicher, dass mein Vater
ebenso durchs Fahrerlager schritt und sich freute, dass die Rennatmosphäre
der 30er Jahre und der Geruch von Motoren längst vergangener Zeiten hier am
Großglockner wieder für einige Stunden lebendig wurden.
Grossglockner Trophy Memorial Prof. Dr. Helmut Krackowizer 2004
überarbeitet im März 2021 von Peter
Arndt Schoppmeyer auf
NSU DOHC 250, 1938
Harry Long, Sieger
Klasse bis 1939, 350 cm³
† Claudia Huth (Veranstalter)
Peter Krackowizer (Sohn von
Prof. Krackowizer)
Sammy Miller bei der
Preisverteilung