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Der zauberhafte Canal du Midi [zurück]

Frankreich, Region Languedoc-Roussillon, Canal du Midi, © P.Palau (Atout France)

Der Canal du Midi aus dem 17. Jahrhundert stellt heute eine stille Wasserstraße voller Poesie dar, die durch das Languedoc-Roussillon führt. Traumhafte Bootsausflüge im Rhythmus dieses ruhigen Wasserwegs, der von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde, sind eine der schönsten Arten, die Region kennen zu lernen.

Dem königlichen Steuerbeamten Paul Riquet soll die Idee gekommen sein, die Häfen des Mittelmeeres mit denen des Atlantiks zu verbinden. Der Sonnenkönig zeigte sich von dieser Idee begeistert und ließ Riquet an die Arbeit gehen, mit dem privaten Vermögen Riquets. Dieser verschuldete sich, musste Haus und Hof verkaufen und erst seine Erben verdienten mit dem Canal du Midi, der dann 1666 begonnen wurde, Geld.

15 Jahre arbeiteten bis zu 12 000 Menschen an 64 Schleusen, 126 Brücken, sieben Brückenkanälen, 55 Aquädukte, pflanzten 100 000 Platanen und errichteten einige Tunnel. Dieser erste Teil ging dann 1681 in Betrieb. Erst Mitte des 19. Jahrhundert war er dann wirklich durchgängig befahrbar.

Heute zählt der Canal du Midi zu den beliebtesten Kanälen Frankreich unter den Freizeitkapitänen.

Hat Pierre-Paul Riquet, der Erbauer des Canal du Midi, je daran gedacht, dass sein geniales Bauwerk eine so große Anziehungskraft auf spätere Generationen haben würde? Der reiche Inspektor für die Salzsteuer König Ludwigs des XIV. stammte aus Béziers. Obwohl er weder Architekt noch Vermessungsingenieur war, widmete er sein Leben dem Bau dieses Verkehrsweges zwischen Atlantik und Mittelmeer, der für einen unglaublichen wirtschaftlichen Aufschwung in der Region sorgte.

15 Jahre intensiver Arbeit auf einer gewaltigen Baustelle waren erforderlich, bis der “Canal Royal”, die königliche Wasserstraße, mit ihren genialen Bauwerken im Mai 1681 eingeweiht wurde.

Seit 1996 ist der Kanal Weltkulturerbe der UNESCO. Nach Riquet übernahm Vauban die Bauleitung, um einige letzte Baumaßnahmen des Kanals fertig zu stellen. Durch den Bau von Eisenbahn und Straßen verlor der Frachttransport auf dem Canal du Midi im Laufe der Zeit an Bedeutung und überließ den Platz dem Tourismus. Heute ist die Kanalfahrt eine beliebte gemächliche Ausflugstour, vorbei an den landschaftlichen Schönheiten der Departements Aude und Hérault.

Abseits der großen Straßen und Menschenmengen laden die Treidelpfade am Canal du Midi zu geruhsamen Wanderungen ein. Dieses andere Gesicht des Languedoc kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden (man sollte zuvor eine Genehmigung beim Kanalamt Voies navigables de France einholen). Die ehemaligen Treidelpfade am Kanal, die einst von Zugpferden benutzt werden, verlaufen abwechselnd am rechten und linken Kanalufer, teils asphaltiert, teils ohne Belag oder sogar steinig. Der Kanalabschnitt im Languedoc, der in Carcassonne beginnt, führt den Wanderer im Schatten hundertjähriger Platanen über Marseillette und Homps zum Etang de Thau.

Mehr Information unter www.sunfrance.com - www.frankreich-info.de


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