Zwischen der Schweiz im Osten, dem Elsass im Norden, dem Burgund im Westen und der Region Rhône-Alpes
im Süden schmiegt sich die Franche-Comté auf der etwa 200 Kilometer langen und 60 Kilometer breiten
Französischen Jura in die Hügellandschaft.
Franche-Comté? Tja, keine weltberühmten Sehenswürdigkeiten fallen da dem
eiligen Durchreisenden auf der Autobahn ein. Tatsächlich keine merk-würdigen Dinge in dieser Region?
Nun, die Franche-Comté ist beispielsweise seit dem Ende des 18. Jahrhunderts
Zentrum der französischen Uhrenindustrie, die Kapelle "Notre-Dame-du-Haut" in Ronchamps war einer der
ersten modernen Kirchenbauten der Nachkriegszeit, 1950 bis 1955 von Le Corbusier errichtet,
13 000 Arbeitsplätze bietet das Peugeot-Werk Montbéliard, wo sich auch die erste protestantische
Kirche Frankreichs befindet. Das Tal der Doubs zählt wohl zu den landschaftlichen Höhepunkten der
französischen Jura und in der königlichen Saline von Arc-et-Senans wurde einst Salz gesotten.
Dass wir heute pasteurisierte Milch, also haltbare Milch, trinken können, verdanken wir einem
berühmten Sohn der Region Franche-Comté, nämlich Louis Pasteur (* 1822 in Dole, † 1895). Und Pontarlier
nahe der Schweizer Grenze war und ist wieder Zentrum des Absinths. Es gibt guten Wein der
regionalen Sorten Poulsard und Trousseau (rot) und Savagnin, eine Variante der Traminer-Traube, sowie
Pinot Noir und Chardonnay sowie bekannte Käsesorten wie Vacherin oder Montbéliarde.
Aha, also doch einiges an Merk-Würdigkeiten! Schauen wir uns doch einige und andere ein wenig an.
Wer sich einmal vom pulsierenden städtischen Alltag erholen möchte, dem bietet die Franche-Comté angenehme Entschleunigung.
Beim Verweilen in beschaulichen, typisch französischen Dörfern, Städten und in Schlössern, oder bei einer gemütlichen Planwagenfahrt
mit dem Pferd dominieren Gelassenheit und das Gefühl, für alles viel Zeit zu haben.
Die Ufer der Saône
Auf den Wegen entlang der Saône lässt es sich besonders gut entspannen: Wer her flaniert, radelt oder reitet, befindet sich mitten
im Grünen und kann stets den Blick aufs Wasser oder in die Ferne schweifen lassen. Für eine schnelle Orientierung sorgen die zahlreichen
Beschilderungen der Wander- und Radwege mit dem Hinweis „Rives de Saône“ (zu dt., Ufer der Saône).
[nach oben zum Seitenanfang]
Absinth ist ein alkoholisches Getränk. Es wird aus Wermut, Fenchel und Anis sowie einer je nach Rezeptur
unterschiedlichen Reihe weiterer Kräuter hergestellt.
18. Jahrhundert im Schweizer Tal "Val de Travers" entstanden, erreichte er Pontarlier in der
Franche-Comté, von wo aus er in die Welt hinaus bekannt wurde. In der Hauptstadt
des Départements Haut-Doubs gab es um 1900 rund 25 Brennereien und jährlich lag die Produktion bei
15 Millionen Liter, die schon in Pontarlier selbst in 111 Bistros, Cafés und Schenken ihre Abnehmer
fand. Er inspirierte Impressionisten, stieg den Musen zu Kopf und sorgte für Exzesse. Diese wiederum
führten 1915 zum Verbot des Absinth.
Erst im Sommer 2012 konnte sich der französische Gesetzgeber dazu durchringen,
dass die bisher unter dem Namen "Boisson spiriteux aux plantes d'Absinthe" vermarkteten Produkte nun
wieder ganz legal unter dem eigentlich korrekten Namen "Absinthe" (mit dem Zusatz "Boisson spiriteux")
verkauft werden dürfen.
In der Franche-Comté gibt es eine "Straße des Absinths" zu entdecken und
es werden Absinth-Feste veranstaltet.
[nach oben zum Seitenanfang]
Königliche Saline in Arc-et-Senans
Salins-les-Bains und die Königliche Saline in Arc-et-Senans gehören beide nicht nur zum Weltkulturerbe,
sie waren beide auch Zeugen der epischen Abenteuer dieses „Weissen Goldes“ in der Franche Comté. Ein 21 km
langer Weg führt an den Salzwasserleitungen entlang. Die Informationen über die Etappen kann man auch unterwegs
von der Website über QR-Codes herunterladen, die auf der Strecke angebracht sind. Einmal in Arc-et-Senans
angekommen, kann man das Erlebnis auch über Nacht in einem der Zimmer des
Hotels La Saline Royale fortsetzen, das sich im Herzen dieser einzigartigen Stadt befindet,
die von dem berühmten Stadtplaner Claude-Nicolas Ledoux entworfen wurde.
Weblinks:
Tourismusbüro Salins-les-Bains
[nach oben zum Seitenanfang]