Erinnerungen an meinen Vater Helmut Krackowizer

Flugplatzrennen Langenlebarn, Niederösterreich 1967, von links: Peter und Helmut Krackowizer bei Manfred Magnus, (c) Artur Fenzlau

Mehrere Jahre war ich bei meinenm Vater, der damals bei Chryler-Talbot Pressechef war, bei ihm in der Presseabteilung tätig. Nachdem er in Pension gegangen war, wurde in den 1990er-Jahren mein damaliges Reisebüro mosaik reiseservice zur "Kopier-, Telefon-, Fax- und Schnipsel-Stelle" über viele Jahre hinweg für meinen Vater. Einige seiner Bücher"entstanden" in gewisser Weise so mit meiner Mithilfe. Darüber und andere Ereignisse in seinem Leben berichte ich in meinem Buch "Erinnerungen" anlässlich seines 100. Geburtstags, das als pdf gratis zum Herunterladen erhältlich ist.

Wenn mein Vater zu Rennen fuhr, sei es als Journalist oder Platzsprecher (Kommendator eines Rennens), nahm er mich oft mit. Besonders gut in Erinnerung ist mir der Besuch beim Flugplatzrennen in Langenlebarn in Niederösterreich geblieben. Nicht nur, weil wir dort die Salzburger Starter Manfred Magnus, Manfred Stengl und Ferdinand Kranawetvogl (Schwarzweißbild unten) besuchten, sondern weil Vater mit mir auch einen Ausflug nach Wien in den Prater gemacht hatte. Es war mein erster Besuch in Wien.

Mit den legendären "Oldtimer Grand Prix", bei denen ich mitgeholfen hatte, verbindet mich so manche lustige Erinnerung

... an Luigi Taveri * 1929; † 2018, der stets mit einer ehemaligen Werks-Honda zu den "Oldtimer Grand Prix" kam. Und dann war er stets auch als Allerletzter am Vorstart, wenn das Feld schon längst in der Aufwärmrunde unterwegs war. Dann wollte ich ihn aber nicht mehr hinaus auf die Strecke lassen, weil es so in der Ausschreibung stand wer zu spät kommt, darf nicht mehr auf die Strecke. Mein Vater erklärte es mir später: Taveri könne gar nicht früher aus dem Fahrerlager kommen, weil seine "hochgezüchtete" Rennmaschine erst ganz kurz vor Start "warm" werden darf. Denn sonst könnte der Motor kaputt gehen.

Flugplatzrennen Langenlebarn, Niederösterreich 1967, von links: Manfred Stengl, Manfred Magnus mit ihren bei Aermacchi-Rädern und Peter Krackowizer (c) Helmut Krackowizer

So ließ ich also dann Taveri stets passieren!

Das Rennfahren war meinem Vater zeitlebens im Blut gewesen. Zunächst als Rennfahrer von Rennmaschinen. Später dann nicht mehr im Sinne des Rennfahrens, sondern wie er immer sagte: Er fahre nicht schnell, sondern zügig.

Er hasste es allerdings in einer Kolonne zu stehen und nicht vorwärts zu kommen. Liebend gerne fuhr er auf der Autobahn stehenden Kolonnen rechts am Pannenstreifen vor. Einmal, auf der Strecke zwischen Rosenheim und Kufstein, fuhr er allerdings genau vor einer Polizeistreife auf dem Pannenstreifen, was ihm dann ein ordentliches Strafmandat einbrachte.

Um Staus im Stadtgebiet zu entrinnen nahm er zahlreiche Umwege in Kauf. Das brachte ihm zwar selten einen Zeitgewinn, aber, wie oben erwähnt, er kam zügig voran und musste nicht im Stau stehen. Aus dieser Zeit kenne ich eine Menge von Schleichwegen quer durch Stadt Salzburg. Jedoch sind mittlerweile viele entweder für den Verkehr gesperrt worden oder schon so bekannt, dass sie auch keine Vorteile mehr bringen. Oder sie wurden verkehrstechnisch für die Durchfahrt gesperrt.

Was das richtige "Rennfahren" anbelangte, so saß mein Vater bis 1999 noch im Sattel von Rennmotorräder. Natürlich waren es immer Gleichmäßigkeitsprüfungen, an denen er teilnahm. Aber, so lernte ich von meinem Vater, "... am gleichmäßigsten fährt man mit Vollgas ...". Und wenn ich da an die "Oldtimer Grand Prix" der 1970er- und 1980er-Jahre auf dem Salzburgring zurückdenke, so fuhr mein Vater stets Vollgas.

Sturzhelm - ein Kuriosum möchte ich noch erwähnen: Mein Vater fuhr nicht nur in seiner aktiven Rennfahrerzeit bis 1955, sondern noch einige Jahrzehnte lang immer mit ein und demselben Sturzhelm: einem, wie damals üblich gewesenen, Helm, der nur links und rechts über die Ohren Lederklappen hatte, die man unter dem Kinn zusammenschließen konnte, in den Farben rot-weiß-rot - so erkenne ich ihn noch heute auf seinen Fotos.

Ein Bilderbogen aus dem Leben von "Mister Rudge"

Helmut Krackowizer Helmut Krackowizer Helmut Krackowizer auf der Isle of Man bei der Lap of Honor Helmut Krackowizer mit Niki Lauda am Salzburgring, [c] Karl Schleuter, D-Bonn Helmut Krackowizer im Sommer 2001 in Bern, Schweiz Helmut Krackowizer mit Schorsch Meier in Schleiz, Deutschland Helmut Krackowizer und Georg Schorsch Meier Helmut Krackowizer Helmut Krackowizer am Hockenheimring auf dem 4. Oktober 1980 Helmut Krackowizer on Rudge Helmut Krackowizer Helmut Krackowizer Mister Rudge Helmut Krackowizer Helmut Krackowizer