Kleines Italien-Lexikon
hier die Buchstaben I und N
A B C D E F G IJ K L M N O PQ R S T U V W X Y Z
Italiener, der oder die
Nun, darüber lässt sich nun wahrlich ein Buch schreiben! Über den Italiener - männlich - den Frauenheld! das Mama-Kind! - Nachgewiesen, die männlichen Wesen in Italien wohnen bis zur Heirat (wenn sie heiraten!) bei ihrer Mama, die ihnen wäscht, bügelt, kocht, sie bedient! Und nichts anderes erwartet sich der Italiener von seiner Frau! Die Italienerin - feurig in der Jugend, kugelrund im Alter - na ja, Klischeevorstellungen, die heute sicherlich nicht mehr stimmen. Selbstbewusster sind sie in jedem Fall geworden. Und wenn Sie noch einiges zum Thema "Italiener" lesen wollen, dann empfehle ich Ihnen das Buch "Was finden Sie bloß an Italien?" meiner Buchtipps
Juventus Turin
Der Fußballverein wurde 1897 von einer Schülergruppe des Gymnasiums "Massimo D'Azeglio" in Turin gegründet. Heute besitzt der Verein ein Stadion mit 350 000 m² und 70 000 Sitzplätzen, das "Stadio delle Alpe", das 1990 errichtet wurde.
Der Buchstabe K
... kommt im italienischen Alphabet nicht vor - auf italienisch sagt man zu "K" - "kappa" und alle im deutschen gebräuchlichen K werden im italienischen zu C: Toskana - Toscana, Kampanien - Campania, Köln - Colognia;
Katakomben
Das waren die ersten Begräbnisstätten der ersten Christen; die römische Religion verbot das Bestatten von Toten innerhalb der Stadtmauern; daher waren die Christen gezwungen, z. B. in Rom, außerhalb der Stadt ihre Begräbnisstätten zu finden; in dem weichen vulkanischen Gestein konnten sie tiefe Schächte und Gänge graben; da aber derartige Stätten auch den Römern heilig waren, konnten sich die Christen in Not dorthin zurückziehen - jedoch wussten die Römer sehr wohl, wo sie sich "versteckt" hielten; siehe auch Brauchtum Allerheiligen Friedhöfe
Ladri - Schule der Diebe in Turin
Ladri - Diebe - in Turin gab es im 19. Jh. eine "Schule des Diebstahls" im alten Stadtzentrum. Die Abschlussprüfung bestand aus der Prüfung, wer mit einer Rasierklinge über einen aufgeblasenen Luftballon fahren konnte, ohne dass dieser zerplatzt.
Er verdiente sich sein Geld als Hersteller von Traktoren, bis er eines Tages ein Auto von Enzo Ferrari kaufte. Er ärgerte sich allerdings so über die schlechte Qualität dieses Ferraris, dass er beschloss, selbst Autos zu bauen. Und zwar Autos, die in allen Punkten den Ferrari übertreffen sollten! 1980 verkaufte er die Sportwagenproduktion an Schweizer Finanziers und zog sich bis zu seinem Tod 1994 als Landwirt und Winzer auf sein Landgut nahe des Trasimeno Sees in Umbrien zurück. Das Werk ist heute noch in Sant'Agata Bolognese in der Nähe von Bologna. Ein früher Prototyp wurde auf dem Genfer Salon 1963 vorgestellt und erregte Aufsehen, das Debüt des 350GT erfolgte auf der Genfer Autoausstellung 1964. Es folgte das Modell 400 GT (1965) und der Aufsehen erregende P 400 Miura (1966). Weitere Modelle sind der Islero, Espada, Jamara, Silhouette und Uracco, denen der futuristisch anmutenden Countach (1971) folgte. In den achtziger Jahren kamen der Jalpa (1982 - 1988) und der noch heute gebaute Diablo wie der Geländewagen LM.
Vincenzo Lancia war Testfahrer bei FIAT und persönlicher Freund des Firmengründers Giovanni Agnelli sen. Dieser ermutigte ihn sogar, sein eigenes Unternehmen zu gründen!
Larderello
ist das einzige Erdwärmekraftwerk Italiens, es liegt einige Kilometer südlich von Volterra in der Toskana
Il Lingotto" - der "Barren", FIAT-Gründer Agnelli errichtete sein erstes Firmengebäude mit diesem Namen zwischen 1916 und 1922; es war 500 m lang und fünf Stockwerke hoch, produziert wurde vom Erdgeschoss nach oben, der Abschluss am Dach: eine Testrennstrecke mit Steilkurven, die für 90 km/h ausgelegt waren. 30 000 Menschen arbeiteten im Lingotto bis es 1979 zu einem Kultur-, Konferenz-, Sport- und Freizeitzentrum umgebaut wurde.
Longarone
Im nördlichen Veneto gelegen; hier stand die höchste Staumauer der Welt, die von 1941 bis 1959 errichtet wurde: 265 m hoch; am 9. Oktober 1963 brachen von den Bergflanken oberhalb des Stausees 250 Mio. Tonnen Felsmassen vom Mont Toc ab und stürzten in den See. 48 Mio Tonnen Wasser ergoss über die Mauer in das Piavetal: 2 500 Tote waren zu beklagen und man füllte danach nie mehr den Stausee;
In der Tat, es gibt da ein Phänomen im Raum Rom, für das keiner so recht eine Erklärung hat: auf einem Straßenstück in den Albaner Bergen rollen Gegenstände bergauf; Busfahrer haben mir berichtet, dass es auch in der Stadt Rom einen Platz geben sollte, auf dem alles bergauf rollt.
Optische Täuschung? Eine Laune der Natur? Ich weiß es nicht, aber hier
gibt es drei Links, wo man noch mehr darüber lesen kann:
www.borderlands.de/gravity.anomalies.php3?
bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/papers/gravitat.htm
Schon um 1820 war die Mafia als Geheimbund auf Sizilien tätig, damals aber noch zum Schutz der Privilegien der Landadeligen; nach der Einigung von Italien, 1860, war Misstrauen bei der Mehrheit der Bevölkerung gegen den König und aus der Mafia wurde eine Organisation der Unterdrückung mit Schweigepflicht (omertà).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sie sich zunehmend zu einer Organisation, die mit Korruption, Prostitution, Schmuggel und vor allem Schutzgeld-Erpressung zu tun hatte. Schon 1962 wurde von der Regierung in Rom eine eigene Kommission zum Schutz gegen die Mafia eingerichtet. Mit Teilerfolgen in großen Anti-Mafia-Prozessen, aber auch mit dem Preis vieler Toter - vor allem Richter.
Sonderformen sind die 'Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unità, Gesamtübersicht siehe mafiose Organisationen
Mandì Friul!
"Gott mit Dir, Friaul", das ist der Gruß, den man überall im Friaul beim Eintreten und auf der Strasse hört. Es ist ein Dialekt, das Furlanische, und ist aus dem Rätoromanischen entstanden. Die Vorfahren der Friauler waren Kelten und diese sprachen das Rätoromanische (ebenso wie der Ladiner Dialekt in Südtirol und Dialekte in der Schweiz)
Manzoni, Alessandro
*1785, † 1873, Dichter, sein Roman "I promessi spossi" (Die Verlobten) gilt als das wichtigste Werk der modernen itl. Prosa.
Marconi, Guglielmo
Erfinder der Telegraphie und der Funknavigation - am 12.12.1901 gingen die ersten Morsezeichen durch den "Äther" - von der Station Poldhu im britischen Cornwall nach St. Johns auf Neufundland, wo Marconi in seinem Kopfhörer ein krächzendes "S" empfing; da Italien gar nicht an der Erfindung seines Staatsangehörigen interessiert gewesen war, versuchte Marconi bei den britischen Streitkräften sein Glück - und wurde mit offenen Armen aufgenommen; in Italien, vor der Ligurischen Küste konnte er aber dann doch noch für Italien Funkstationen und Funkschiffe einrichten; König Georg V. von England adelte ihn, das italienische Königshaus machte ihn zum Marchese; Zeit seines Lebens beschäftigte er sich auch mit der Funknavigation für Schiffe und schuf die entscheidenden Grundlagen dafür bei Versuchen vor der Ligurischen Küste; er starb 1937 in Italien;
Das Symbol der Großmacht Venedig, den geflügelten Markuslöwen, brachten die Venezianer überall in ihrem Einflussbereich als sichtbares Zeichen ihrer Macht an: an Kirchen, Palästen, Türmen und Stadttoren: hält der Löwe eine aufgeschlagene Bibel in seinen Pranken, dann wurde das Bauwerk zu Friedenszeiten von den Venezianern errichtet; führte Venedig aber gerade Krieg während der Bauzeit, dann blieb das Buch in den Pranken des Löwen geschlossen.
Er war eine Automobilrennfahrer und gewann mit seinen Rennwagen zwischen 1926 und 1957 über 1 000 Rennen; zusammen mit seinen Brüdern Bindo, Ernesto und Ettore gründete er im Jahr 1926 seine Firma, die 1993 an FIAT verkauft wurde.
Matteotti, Giacomo
* 1885, † 1924, war ein führender sozialistischer Politiker und Gegner des Faschismus;
Michelangelo Buonaroti
* 1475, † 1564; Architekt, Bildhauer und Maler aus Caprese bei Arezzo (Toskana), zu seinen Werken zählen u.a. die "Pietà" im Petersdom (Rom), "David" in Florenz, die Malereien in der Sixtinischen Kapelle (Rom), er ist in Santa Croce in Florenz beigesetzt;
Dieses Automobilrennen zählte zu den großen Straßenrennen der Nachkriegszeit und führte über "1 000 Meilen - Mille Miglia von Brescia (Lombardei), durch die Toskana nach Rom zurück. In den letzten Jahren ließ man dieses Rennen wieder in Form von einem Veteranenrennen aufleben und es führt jedes Jahr Anfang Mai auf den historischen Straßen durch Italien. ...hier kann man sich einen Film zum Rennen kaufen oder Teile davon ansehen
Mondial
eine italienische Motorradmarke, hier weiter
...weitere Infos
Monte dei Paschi
Die Monte dei Paschi, die "Bank der Hirten", wurde als älteste, noch heute existierende Bank der Welt, am 4. März 1472 vom "Großen Rat" in Siena aus der Taufe gehoben. Sie wurde zunächst für Viehzüchter und Hirten (Monte dei Paschi - Berg/Haufen - Vermögen der Schafhirten - frei übersetzt) als Gegenstück zu den Banken, die teilweise Wucherzinsen verlangten, gegründet. Später entwickelte sie sich zu einer gemeinnützigen Institution, zählt heute über 20 000 Mitarbeiter, hat u.a. die Schnellstraße von Florenz nach Siena (mautfrei!) gebaut und sich an Etrusker-Projekten engagiert. Diese und andere Banken profitierten im Mittelalter von der günstigen Lage an der Frankenstraße. Darüber hinaus war die Monte dei Paschi immer schon mit der Eintreibung des Peterspfennig für den Vatikan beauftragt.
Ein besonderes Merkmal dieser Motorradmarke ist, dass sie in der über 90jährigen Geschichte keine noch so ausgefallene technische Lösung gibt, die nicht praktiziert wurde. Schon das erste Motorrad, das 1921 in Mandello del Lario am Como-See hergestellt wurde, war quasi "technisches Neuland". Die lange Reihe sportlicher Erfolge dieser Marke begann bereits 1921 - Aldo Finzi gewann die "Targa Florio" für Motorräder. Den Engländern lernten die Moto Guzzis bei dem "Heiligtum der Briten", der Tourist Trophy auf der Isle of Man in den Zwanziger und Dreißiger Jahren das Fürchten. Die Erfolgsserie setzte die Firma auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort und so gewann unter anderem der Engländer Bill Lomas 1955 und 1956 den Weltmeistertitel der 350er Klasse auf Moto Guzzi. ... weitere Infos
Der Name des Firmengründers Morini war, noch ehe er sich 1937 selbständig machte, bereits in der Motorradmarke MM enthalten. Diese war schon 1924 entstanden, ebenso wie Moto Morini, in Bologna. 1949 zeigten die kleinen "Feuerzeuge" mit Plätzen zwei und drei in der Weltmeisterschaft der 125 cm³-Klasse, wie rassig diese Motorräder waren. ...weitere Infos
Motorräder - italienische!
Auch auf dem Gebiet der Zweiräder war Italien stets führend! Ja, zeitweise beherrschten italienischen Rennmotorräder sogar das "Mekka der Zweiräder", das "Heiligtum der Engländer" - die Tourist Trophy auf der Isle of Man! Die bekannteren Marken streife ich hier in dieser Aufstellung ein wenig: Benelli, Garelli, Gilera, Moto Morini, Moto Guzzi,; Mondial, MV Agusta
In Italien wird Weihnachten zwar schon auch am 24. Dezember gefeiert, aber die Geschenke gibt es erst am 6. Jänner, an Epifania, dem Fest der Erscheinung des Herrn - an diesem Tag kommt die gute, alte Hexe Befana auf ihrem Besen über die Dächer Italiens geritten: den braven Kindern bringt sie Geschenke, den Schlimmen legt sie kleine Kohlenstücke ins Bett. (siehe auch Brauch in der Weihnachtszeit und "Italien - Erfindungen": Krippen)
'Ndragheta - nennt man die "Mafia" in
Kalabrien. Sie gilt
als besonders gefährlich, brutal und extrem reich. So soll der spektakuläre
Entführungsfall von Paul Getty jr. von ihr durchgeführt worden sen. Sie ist
nicht hierarchisch organisiert, sondern besteht aus etwa 150 Familien, die sich
aber untereinander konkurrieren. Einer der Hochburgen der 'Ndragheta ist San
Luca. Siehe auch mafiose Organisationen
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